Fantasiereise zur Entspannung für Kinder
Stress. Druck. Überforderung. Heutzutage treffen diese Begriffe schon auf Kindergarten- und Schulkinder zu. Was die Kleinen dann brauchen: Eltern, die sie auffangen und ihnen helfen, ruhig zu werden, zum Beispiel mithilfe von Entspannungsübungen. Ein guter Zeitpunkt dafür ist vor den Hausaufgaben oder vor dem Schlafengehen.
Fantasiereisen eignen sich für Kinder ab fünf Jahren, Progressive Muskelentspannung für Kinder ab zehn.
Fantasie-Meditation
So geht’s: Ihr Kind legt sich bequem hin und schließt seine Augen. Fordern Sie es auf, ruhig und gleichmäßig zu atmen. Lesen Sie nun mit sanfter Stimme eine Geschichte vor, die die Gedanken des Kindes auf eine Reise schickt. Eine gute Vorlage bietet zum Beispiel das Buch "Die Kapitän Nemo-Geschichten". Die Texte darin hat die Kinderpsychotherapeutin Ulrike Petermann entwickelt. In den 14 Geschichten taucht das Kind gemeinsam mit Kapitän Nemo in dessen U-Boot Nautilus ins Meer ein und erlebt mit ihm Abenteuer.
Die Erzählungen ermöglichen es dem Kind, Sinneseindrücke und Empfindungen wahrzunehmen. Zum Beispiel soll es sich schwerelos fühlen, wenn es sich im Meer bewegt, oder stark und unverwundbar, wenn es in den Taucheranzug schlüpft. Kinderpsychologin Prof. Dr. Ulrike Petermann hat für uns eine Geschichte erstellt, die auf den Kapitän-Nemo-Fantasiereisen aus ihrem Buch basiert. Sie können Sie unten als PDF herunterladen.
Das bringt’s: Die Fantasiereisen helfen, dass sich Ihr Kleines wohlfühlt, Spannungen sowie Angst abbaut und zur Ruhe kommt.
Progressive Muskelentspannung
So geht’s: Bei dieser Entspannungstechnik werden nacheinander bestimmte Muskelgruppen angespannt und wieder gelöst. Besprechen Sie vorher mit Ihrem Kind, welche Muskeln angespannt werden sollen. Dann legt es sich bequem auf den Rücken. Bitten Sie es, einzuatmen und dabei die vereinbarte Muskelgruppe anzuspannen (zum Beispiel Faust ballen). Die Spannung sollte es nun maximal fünf Sekunden halten. Fragen Sie es währenddessen, ob es fühlt, wie viel Kraft es dafür braucht. Auf Ihr Zeichen löst Ihr Kleines die Anspannung wieder. Fragen Sie es nun in einer Pause (etwa zehn Sekunden), ob es die Wärme fühlt, die seinen Körper jetzt durchströmt. Danach beginnt die nächste Anspannung.
Manche Experten raten, sich auf eine Muskelgruppe zu konzentrieren, andere empfehlen, sich den ganzen Körper vorzunehmen. Eltern sollten sich die Übungen am besten in einem Kurs zeigen lassen.
Das bringt’s: Ihr Kind merkt, dass es nicht fremdbestimmt ist, sondern über Muskelanspannung und -entspannung selbst entscheiden kann. Außerdem spürt es sehr schnell, wie angenehm sich Entspannung anfühlt.
Bei Beschwerden Hilfe holen
Stress und Druck können ein Kind krank machen. Einige typische Symptome, an denen Eltern das merken:
Das Kleine ist zunehmend ängstlich, es möchte nicht mehr in den Kindergarten oder die Schule, hat keinen Appetit, schläft schlecht, klagt über Bauchschmerzen, muss sich übergeben, ist traurig und abweisend, zieht sich zurück. In so einem Fall helfen keine Entspannungsübungen mehr. Eltern sollten sich jetzt an den Kinderarzt wenden. Er entscheidet dann, welche Therapie das Kind braucht.