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Sommer ist Urlaubszeit, und viele nutzen die freien Tage zum Bergwandern. Doch welche Tour kann man sich zumuten? Diese Frage ist vor allem für unerfahrene Bergbegeisterte schwer zu beantworten. Die Urlaubsregionen Aschau am Chiemsee und in Werfenweng im Salzburger Land in den Alpen gehen neue Wege, um das Wandern sicherer zu machen. Speziell kartografierte Wanderkarten sollen den Gästen helfen, die persönliche Anstrengung besser einzuschätzen und Überlastungen zu vermeiden.

Digitale Wanderkarten sagen persönliche Herz-Kreislauf-Belastung voraus

Eine Gruppe aus deutschen und österreichischen Forschenden hat unter der Leitung der TU München einen Test entwickelt, mit dessen Hilfe Wanderbegeisterte ihre persönliche Fitness ermitteln können. Die Ergebnisse lassen sich auf speziell kartografierte, digitale Wanderkarten übertragen. Diese zeigen dann an, wie hoch die persönliche Anstrengung in den einzelnen Streckenabschnitten wahrscheinlich sein wird. Das soll helfen, Überlastungen und Unfälle zu vermeiden.

Mit dem BergFit-Test herausfinden, wie viel man schafft

Den sogenannten BergFit-Test können Interessierte selbständig durchführen. Sie brauchen dafür nur festes Schuhwerk und ein Gerät, das ihre Herzfrequenz beim Wandern misst, zum Beispiel eine Smartwatch, einen Fitnesstracker oder einen Brustgurt. Mit dieser Ausrüstung absolvieren sie eine etwa einen Kilometer lange Teststrecke. Ein Fragebogen zur Selbsteinschätzung der körperlichen Belastung komplettiert den Test.

Die aufgezeichneten Daten gibt man anschließend in ein Online-Formular ein, mit dessen Hilfe man die persönliche Bergfitness ermitteln und anschließend eine speziell kartografierte Wanderkarte runterladen kann. Die einzelnen Streckenabschnitte sind unterschiedlich eingefärbt, je nachdem, welche Belastung aufgrund der persönlichen Fitness zu erwarten ist (grün = leichte Belastungsintensität, gelb = mittlere Belastungesintensität, rot = hohe Belastungsintensität).

Wissenschaftlich geprüfte Wanderrouten

Der BergFit-Test und die „cardio-kartografierten“ Wanderrouten wurden im Rahmen eines Forschungsprojekts entwickelt. Rund 150 bzw. 200 Testpersonen mussten dafür Wanderungen von einem bzw. von acht Kilometern Länge absolvieren. Dabei wurde von mobilen Geräten zur Atemgasanalyse auch Daten zur kardiovaskulären Belastungsintensität gemessen. Die Forschenden haben anhand der gesammelten Daten ein Modell entwickelt, mit dem sich die individuelle Belastungsintensität auch mit handelsüblichen Fitness-Trackern ableiten lässt.

Wo kann man die Routen gehen?

Bislang stehen zwei der neukartografierten Wanderwege samt Testwanderung zur Ermittlung der Bergfitness zur Verfügung: in Aschau am Chiemsee und in Werfenweng im Salzburger Land. Nähere Informationen dazu finden Interessierte auf der Webseite des Forschungsprojekts „Connect2Move - Wandern fürs Herz".

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