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Kurz gesagt:

Albumin ist ein wichtiges Bluteiweiß und bildet den größten Anteil an Bluteiweißstoffen. Die Kontrolle der Werte erfolgt über das Serum oder den Urin. Weichen die gemessenen Werte von der Norm ab, kann das beispielsweise auf einen Schaden der Leber oder der Nieren hinweisen, aber auch andere Ursachen haben.

Was ist Albumin?

Albumin ist ein Eiweiß, das in der Leber gebildet wird. Zusammen mit den Globulinen zählt es zu den bedeutendsten im Blut vorkommenden Eiweißstoffen (Proteinen). Es hat zwei wichtige Aufgaben:

  • Albumin ist wichtig für die Flüssigkeitsverteilung im Körper. Es kann Wasser binden, so hält es den Anteil der Flüssigkeit innerhalb und außerhalb der Blutgefäße konstant. Ändert sich die Albuminkonzentration, kann es zu Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe (Ödemen) kommen.
  • Albumin ist ein wichtiges Transportprotein. Nicht wasserlösliche Substanzen würden beim Transport im Blut verkleben. Zu diesen Stoffen gehören beispielsweise einige Medikamente, Hormone, der Gallenfarbstoff Bilirubin, einige Vitamine und Fettsäuren. Durch die vorübergehende Bindung an das Albumin ist der Transport im Blut möglich. Allerdings kann die Bindung von Medikamenten an Albumin deren Wirkung stark beeinflussen.

Warum wird der Albuminwert gemessen?

Normalerweise wird Albumin nur minimal mit dem Urin ausgeschieden. Wenn die Albuminkonzentration im Urin erhöht ist (Mikro- oder Makroalbuminurie), kann das auf eine Nierenschädigung hinweisen, zum Beispiel durch Diabetes oder zu hohen Blutdruck.

Wie hoch sind die Normalwerte?

Serum: 35 – 52 g/l
Ausscheidung im Urin: bis 30 mg/24 h

Mögliche Ursachen für erniedrigte Werte:

Ein zu niedriger Albuminwert im Blut kann auftreten in Verbindung mit akuten Entzündungen und Nierenerkrankungen, bei Leberzirrhose oder Darmverschluss, ferner bei großflächigen Verbrennungen oder Wasseransammlungen in den peripheren Geweben (zum Beispiel in den Armen oder Beinen) oder im Bauchraum (bei Bauchwasser sprechen Fachleute von Aszites). Allerdings können auch eine Mangelernährung oder Schwangerschaft die Werte sinken lassen.

Fachlich geprüft von Prof. Dr. med. Michael Spannagl, Labor für Immungenetik und molekulare Diagnostik, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München

Wichtig: Die Referenzwerte sowie die ermittelten Werte können sich von Labor zu Labor stark unterscheiden. Weiterhin gibt es unter Umständen starke tageszeitliche und (saisonale) jahreszeitliche Schwankungen ohne Krankheitswert. Bevor Sie sich durch abweichende Ergebnisse verunsichern lassen, bitten Sie daher Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, Ihnen Ihre persönlichen Daten zu erklären. Einzelne Laborwerte alleine sind zudem meistens nicht aussagekräftig. Oft müssen sie im Zusammenhang mit anderen Werten und im zeitlichen Verlauf beurteilt werden.