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Ob E-Rezept oder elektronische Patientenakte – die Medizin setzt zunehmend auf digitale Hilfen. Auch die Gesundheitspolitik treibt den Einsatz von Handy, Tablet und Computer in der Medizin voran. Doch viele in der Bevölkerung wissen nichts davon. Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der ABDA haben etwa 63 Prozent noch nichts vom E-Rezept gehört (Stand April 2021). Die vier wichtigsten Neuerungen – und wie man sie nutzt.

1. E-Rezept

Das elektronische Rezept startet noch in diesem Sommer und soll ab 2022 die Regel sein.

  • Ihr Arzt verordnet ein Medikament – so wie immer. Statt das rosa Formular mitzugeben, legt er das Rezept künftig digital in einem zentralen Speicher ab. Sie können es auf Ihrem Smartphone ansehen.

  • Ihr Rezept kann nicht verloren gehen – es ist jetzt elektronisch gesichert. Jedes Rezept hat einen eigenen grafischen Code.

  • Sie schicken das Rezept an Ihre Apotheke.

  • Sie erfahren sofort, ob das Medikament vorrätig ist – und falls nicht, wann es da ist.

  • Sie zeigen den Code in der Apotheke auf dem Handy vor und erhalten Ihr Medikament. Per E-Rezept können Sie auch die Lieferung nach Hause wählen.

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2. Telemedizin

Krankengymnastik oder Sprechstunde am Bildschirm? Das geht heute schon – und überzeugt auch viele Ältere.

  • Ob Online-Sprechstunde bei Ihrem Arzt oder Videotherapie mit Ihrem Physio- oder Ergotherapeuten – für beides brauchen Sie einen Zugangscode, den Sie meist per E-Mail erhalten.

  • Für Videotherapie oder -sprechstunde können Sie wahlweise Smartphone, Tablet oder Computer nutzen – vorausgesetzt, das Gerät hat eine Kamera.

  • Zum vereinbarten Termin schalten Sie das Programm per Zugangscode frei – jetzt können Sie sich am Bildschirm mit Ihrem Arzt besprechen oder mit dem Therapeuten Übungen einstudieren.

3. E-Patientenakte

Arztbrief, Röntgenbilder – auf Ihrem Handy! Das erlaubt die elektronische Patientenakte, die Sie ab 1. Juli 2021 mit Ihrem Arzt nutzen können.

  • Von Arztbrief bis Röntgenbild: Mit der elektronischen Patientenakte (ePA) haben Sie in Zukunft alles digital an einem Ort. Besprechen Sie am besten mit Ihrem Hausarzt, was rein soll.

  • Von Ihrer Krankenkasse bekommen Sie eine App, mit der Sie Ihre elektronische Akte auf dem Smartphone verwalten können. Der Zugang ist gesichert. Ein Weg, um die Akte zu öffnen: Sie halten Ihre Gesundheitskarte in die Nähe Ihres Handys.

  • Der Inhalt Ihrer Patientenakte gehört Ihnen – Sie bestimmen, inwieweit Ärzte, Kliniken und Apotheken Ihre Unterlagen nutzen können.

4. App vom Arzt

Handy als Medizin: Seit Ende 2020 zahlt die Kasse Programme, die Patienten helfen – etwa nach Schlaganfall.

  • Migräne, Arthrose, Schlaganfall: Apps können helfen, mit Krankheiten besser umzugehen. Einige Apps, die in Studien geprüft wurden, übernimmt die Kasse. Ihr Arzt kann Ihnen ein Rezept ausstellen.

  • Nachdem Sie das Rezept bei der Kasse eingereicht haben, wird die App freigeschaltet. Sofern nötig, schickt Ihnen der Anbieter der App Zubehör wie ein Fitness-Armband.

  • Entspannungsübungen, Motivationstipps, Wissenswertes: Die App führt Sie durch den Tag – abgestimmt auf Ihre Diagnose.

  • Ob Therapietreue, Lebensqualität oder körperliche Aktivität: Die App hilft, Fortschritte zu erkennen.