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Das richtige Modell

Im Alter hören viele Menschen schlechter, die Wirbelsäule ist steifer und die Reaktionen sind langsamer. Bei manchen lässt auch die Koordinationsfähigkeit nach. All das kann beim Radfahren das Unfallrisiko erhöhen. Deshalb ist es wichtig, das Pedelec optimal an die eigenen Bedürfnisse anpassen zu lassen – und vor dem Kauf beim Fachhändler vor Ort verschiedene Fahrräder zu testen. Mehr Infos gibt es hier: Tipps für den Kauf

Ältere Menschen bevorzugen in der Regel gemütlicheres und sicheres Radfahren. Gut geeignet für diesen Zweck sind straßenverkehrstaugliche Tourenräder mit tieferem Einstieg oder auch sogenannte SUV-E-Bikes, die den Komfort eines Tourenrades mit absoluter Straßentauglichkeit verbinden und auch begrenzt bergtauglich sind. Die Geometrie des Fahrrades sollte optimal zur Nutzerin und zum Nutzer passen. Ausschlaggebend für die Rahmengröße: Körpergröße und Gewicht der Radlerinnen und Radler.

Lieber nicht zuviel Gewicht

Auch das Eigengewicht des Fahrrades spielt in puncto Komfort eine Rolle: Nicht jeder ältere Mensch kann 25 Kilogramm oder mehr problemlos durch die Gegend wuchten. Wer das Rad auf Reisen oder auf dem Radträger am Auto mitnehmen möchte, sollte darauf achten, dass der Akku sich entnehmen lässt. Dadurch wird das Rad beim Heben zwei bis drei Kilogramm „leichter“. Wichtig für den Fahr- und Handhabungskomfort sowohl im Alltag als auch bei Tagesausflügen sind Features wie eine auf Knopfdruck höhenverstellbare Sattelstütze (Drop-Sattelstütze), Fahrradständer und Klingel. Ein Rückspiegel erhöht die Sicherheit im Straßenverkehr beim Abbiegen.

Altersgerechter Komfort

Männer und Frauen im schon etwas höheren Lebensalter bekommen beim Radfahren manchmal Probleme und Schmerzen in den Händen und/oder Füßen oder im Rücken. Dem lässt sich mit einer nur leicht vorgebeugten Sitzposition und einer optimalen Einstellung von Sattel und Lenker vorbeugen. Ein vollgefedertes Rad filtert Stöße durch Bordsteinkanten und Kanaldeckel weg. Ergonomische Griffe, die den Druck auf die Hände besser verteilen, können verhindern, dass Nerven gereizt werden. Viele Fachgeschäfte bieten auch ein spezielles Bike-Fitting an, bei dem das neue Rad optimal an seinen Nutzer angepasst wird.

Ausstattungs-Checkliste – darauf kommt es an

  • Tiefer Einstieg: Sorgt für Stabilität und Gleichgewicht beim Auf- und ­Absteigen
  • Schaltung: Mit Automatik oder Drehgriff ist sie ­einfacher zu ­bedienen
  • Sattel: Mit absenkbarer Stütze lässt sich die Sitzhöhe ohne ­Absteigen verstellen
  • Rückspiegel: Gefahr von hinten? Ein Blick genügt
  • Klingel: Warnt und schafft freie Bahn
  • Handgriffe: Ergonomische Formen beugen Druck und tau-
    ben Fingern vor
  • Akku: Lässt er sich entnehmen, reduziert sich das Gewicht des Rads – wichtig beim Heben!
  • Licht: Bitte schön hell! Um gut zu sehen und für andere sichtbar zu sein
  • Fahrradständer: Unverzichtbar, um das Pedelec sicher abzustellen
  • Bremsen: Ein ABS-System reduziert das Risiko, beim Bremsvorgang wegzurutschen
  • Federgabel: Sie fängt Stöße und Vibrationen komfortabel ab

Einsteiger-Training

Mit dem neuen Rad gleich auf die Straße? Besser nicht. Vor allem das Bremsen, Anfahren, Beschleunigen sowie Kurvenfahren sind bei einem Fahrrad mit elektrischer Unterstützung gewöhnungsbedürftig. Deshalb am besten erst einmal in aller Ruhe üben – zum Beispiel in einem Kurs für Fahrsicherheit und Techniktraining. Solche Kurse bietet beispielsweise der ADFC an. Vor Kopfverletzungen durch Stürze oder Unfälle schützt ein Fahrradhelm – er ist ein Muss. Sicherheits-Plus: auffällige Kleidung wie zum Beispiel eine Weste mit Reflektoren.

Fachliche Beratung: Dr. Achim Schmidt, Institut für Outdoor Sport und Umweltforschung, Deutsche Sporthochschule Köln


Quellen:

  • Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V.: Unfallrisiko mit dem Pedelec. https://www.udv.de/... (Abgerufen am 14.02.2024)