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… und ziemlich klebrig: So sieht Babys erste Ausscheidung aus, das Mekonium. Alles, was sich im Darm so angesammelt hat, landet in den ersten paar Stunden und bis zu vier Tage nach der Geburt in der Windel. Aber: „Treten dunkle oder schwarze Stühle nach den ersten Lebenstagen auf, kann das ein Zeichen für eine Blutung im oberen Magen-Darm-Trakt sein“, erklärt Prof. Dr. Philip Bufler, Direktor der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Gastroenterologie, Nephrologie und Stoffwechselmedizin an der Charité Berlin. In so einem Fall sollten Kinderarzt oder -ärztin einen Blick darauf werfen.

Gelb in allen seinen Nuancen, aber auch lehmbraun oder grünlich: In dieser Farbpalette präsentiert sich der Stuhl gestillter oder mit dem Fläschchen gefütterter Babys. Dabei wird beim Stillen der Stuhl eher pastenartig oder flüssig; bei Milchnahrung kann er breiig oder geformt sein. Wie oft gesunde Säuglinge die Windel füllen, unterscheidet sich stark: „Manchmal haben Kinder nach jedem Stillen Stuhlgang, manchmal nur einmal die Woche. Das ist eine Riesenspanne, aber völlig normal“, so Philip Bufler.

Kommt Beikost oben rein, ändert sich das, was unten rauskommt: „Der Stuhl wird fester“, sagt Kinderarzt Bufler. „Und auch die Farbe ändert sich, je nachdem, was die Kinder zu essen ­bekommen.“ Also etwa ein tieforanges Häufchen nach dem Karottenbrei, ein grünes, wenn Spinat auf dem Speiseplan stand oder ein braunes bei Fleisch. Auch das ein oder andere Stückchen kann sich in der Windel wiederfinden. „Die Kinder kauen ja noch schlecht“, so Bufler. Unverdaute Stühle in Verbindung mit einem geblähten Bauch und Wachstumsstörungen könnten aber auch auf eine Zöliakie hindeuten und sollten abgeklärt werden.

Gab es zum Mittagessen Rote Bete, kann sich der Stuhl auch mal dunkelrot färben. Ist dies nicht der Fall und finden sich im Stuhl hellere, rote Blutauflagerungen, ist das ein Fall für Ärztin oder Arzt – insbesondere, wenn das Kind schlecht zunimmt, Durchfall oder einen wunden Po hat.

Achtung: Ist der Stuhl weiß oder gräulich, geht’s so schnell wie möglich zu Arzt oder Ärztin. „Entfärbter Stuhl weist auf einen Gallenstau in der Leber hin; es müssen dringend Untersuchungen gemacht werden, um herauszufinden, was dahintersteckt“, erklärt Bufler. Kinder mit entfärbten Stühlen haben häufig gleichzeitig gelblich verfärbte Haut und Augen. Um so einen Notfall schnell zu erkennen, enthalten die U-Hefte seit Herbst 2023 eine Stuhlfarbkarte, an der sich Eltern orientieren können.

• Wenn der Stuhlgang wässrig ist oder sehr unangenehm riecht.

• Wenn der Stuhlgang großvolumig ist, fettig glänzt und die Windel häufig ausläuft.

• Wenn das Kind einen geblähten Bauch hat, es ihm schlecht geht und es – trotz ausreichend Nahrung – nicht zunimmt.

• Wenn der Stuhlgang schwerfällt.

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