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Ich pflege...

meine Eltern. Beide leben in einer Einrichtung – mein Vater in einem Pflegezimmer, meine Mutter im betreuten Wohnen. Die vergangenen 15 Monate haben unser Leben komplett auf den Kopf gestellt. Langsam schlich sich die Selbst­ständigkeit meiner Eltern davon. Bei meinem Vater lautete die Diagnose: beginnende Demenz. Auch meine Mutter brauchte Hilfe im Alltag. Ich liebe meine Eltern, aber ich wusste, dass ich sie nicht pflegen werde. 24 Stunden reichen für drei Leben nicht aus. In einer Einrichtung wurde ein Pflegezimmer frei und zu unserem Glück fast gleichzeitig eine Wohnung im betreuten Wohnen. Für uns wie ein Sechser im Lotto! 

Das strengt mich an

Es ist immer wieder eine Achterbahn der Gefühle. Meine Mutter baut geistig ab, mein Vater körperlich. Bei jedem Anruf bin ich sofort hellwach. Richtig verarbeitet habe ich die Veränderungen noch nicht, das braucht Zeit. Manchmal nervig ist auch die bürokratische Seite – in meinem Fall immer für zwei.

Das gibt mir Kraft

Die Besuche bei meinen Eltern sind nicht mehr so sehr mit Pflichten verbunden. Wir gehen spazieren, schauen Fotos an, gucken, was die Tomaten auf dem Balkon so machen. Die Körperpflege, das Essen zu­be­reiten und die Wäsche überlasse ich dem tollen und sehr netten ­Pflegepersonal. Das entlastet sehr!

Mein Tipp für andere

Ich bin zu jeder Zeit offen mit meinen Eltern im Gespräch gewesen. Alle Entscheidungen haben wir gemeinsam getroffen.