Blutarmut: Nicht immer ist es Eisenmangel

Rote Blutkörperchen in der Ader: Zuständig für den Transport von Sauerstoff
© W&B/Fotolia
Wie wird das Blut gebildet?
Erythrozyten, die roten Blutkörperchen, entstehen innerhalb weniger Tage aus Vorläuferzellen im Knochenmark. Zum Aufbau des roten Blutfarbstoffs Hämoglobins wird Eisen benötigt. Es dient in dem Farbstoff als Sauerstoffträger. Außerdem spielen Folsäure und Vitamin B12 eine wichtige Rolle bei der Blutbildung. Die Nieren bilden das Hormon Erythropoetin, das die Reifung der Erythrozyten unterstützt.
Welche Symptome macht eine Anämie?
Es kommt zu einer Blutarmut, wenn die Anzahl roter Blutkörperchen und die Konzentration des Blutfarbstoffs Hämoglobin unterhalb eines kritischen Niveaus liegen. Dann wird der Körper schlechter mit Sauerstoff versorgt, denn die roten Blutkörperchen sind für den Transport von Sauerstoff durch den Körper zuständig. Die direkten Folgen eines Mangels sind daher durch die Sauerstoffknappheit bedingt: Müdigkeit, Schwäche oder Atembeschwerden. Je nachdem, welche Erkrankung das Absinken der Erythrozytenzahl ausgelöst hat, können andere Symptome dazu kommen.
Mögliche Mangelzeichen
- Blässe kann Folge eines niedrigen Hämoglobinwerts sein. Eindeutig zeigt sie sich an den Schleimhäuten.
- Müdigkeit ist ein Ausdruck der Unterversorgung mit Sauerstoff. Die Leistungsfähigkeit sinkt.
- Schwäche kann auch durch neurologische Ausfälle bedingt sein, die manche Anämien begleiten.
- Schmerz im Oberbauch kann beim Zerfall von Blutkörperchen auftreten (Hämolyse).
Wie diagnostiziert man eine Anämie?
Die Ärztin oder der Arzt stellt die Diagnose, wenn im Blutbild eine zu niedrige Erythrozytenzahl oder eine verminderte Hämoglobin-Konzentration auffällt. Um die Ursache der Blutarmut zu ermitteln, müssen aber noch mehr Werte bestimmt werden: Die Größe der Blutkörperchen gibt Hinweise darauf, ob ein Eisenmangel oder eine Bildungsstörung durch Vitaminmangel vorliegen könnte. Auch kann Eisen direkt bestimmt werden. Das Speichereiweiß Ferritin ist bei Eisenmangel erniedrigt, das Transporteiweiß Transferrin hingegen erhöht. Umgekehrt ist das Verhältnis bei Blutbildungsstörungen aufgrund einer chronischen Krankheit. Bei Blutzelluntergang (Hämolyse) lässt sich das Abbauprodukt Bilirubin vermehrt im Blut messen. Erst wenn die Ursache der Anämie abgeklärt wurde, ist eine zielgerichtete Behandlung möglich.
Welche Rolle spielen Ernährung und andere Faktoren bei Blutarmut?
Die Ernährung kann die Aufnahme von Eisen im Darm beeinflussen. Wer eisenreich isst, kann speziell einer Eisenmangelanämie vorbeugen.
Manche Medikamente, wie sogenannte Antazida, verschlechtern die Eisenaufnahme. Patienten sollten mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt ihre Arzneimitteleinnahme besprechen.
Eisenpräparate sollten nur nach ärztlicher Rücksprache genommen werden. Die Einnahme sollte regelmäßig ärztlich überwacht und genau geprüft werden. Eisenpräparate sind nur bei bestimmten Formen der Blutarmut sinnvoll.