Logo der Apotheken Umschau

Schwarzer Holunder – kurz erklärt

Schwarzer Holunder (Sambucus nigra) soll dabei helfen, eine Erkältung und Fieber "auszuschwitzen". In den Holunderbeeren steckt unter anderem Vitamin C, das wichtig für das Immunsystem ist.

Schwarzer Holunder

Schwarzer Holunder

Welche Inhaltsstoffe kommen in Schwarzem Holunder vor?

Die wirksamen Inhaltsstoffe befinden sich in Holunderblüten, ebenso wie in Holunderbeeren. Die Blüten enthalten etwas ätherisches Öl und Flavonoide. Dabei kommt hauptsächlich die Substanz Rutin vor sowie organische Säuren.

Holunderfrüchte enthalten ebenfalls ätherisches Öl und Flavonoide. Hierbei spielen vor allem die Substanzen Rutin und Hyperosid eine Rolle. Anthocyane, zum Beipsiel Sambucin und Sambucyanin, verleihen den Beeren ihre schwarzblaue Farbe. Außerdem steckt in ihnen Vitamin C, B-Vitamine und Folsäure. Sambunigrin ist in unreifen Holunderbeeren enthalten. Aus ihm kann Blausäure freigesetzt werden.

Gegen was hilft Schwarzer Holunder?

  • Erkältung und Fieber

Holunderblüten und -beeren sind ein traditionelles Mittel gegen Fieber, Schnupfen und Husten. Mit einem Tee oder Aufguss soll man den Infekt "ausschwitzen". Auch Schleim, der sich in den Nasennebenhöhlen oder den Bronchien festgesetzt hat, soll Holunder lösen. Wissenschaftlich nachweisen konnten Forscher dies bislang nicht. Es ist unklar, ob die Inhaltsstoffe oder lediglich das heiße Wasser den schweißtreibenden Effekte herbeiführen. Immerhin deuten kleine Studien an, dass eine Erkältung mithilfe von Holunder schneller wieder abklingt.

Wer seine Abwehrkräfte unterstützen möchte, kann auch Holunderbeerensaft trinken. Denn dieser enthält recht viel Vitamin C. Doch Vorsicht: Wer den Saft erhitzt, zum Beispiel als Punsch, zerstört schnell das hitzeempfindliche Vitamin C. Deshalb nicht kochen lassen, sondern nur kurz erwärmen.

Wie steckt man sich bei einer Erkältung an?

  • Leichte Harnwegsinfekte

Holunderbeeren haben noch einen zusätzlichen Effekt: Sie wirken leicht wassertreibend. Das heißt, sie regen die Nieren dazu an, mehr Wasser auszuscheiden und können so gegen leichte Harnwegsinfekte helfen. Denn Keime werden durch die erhöhte Flüssigkeitsmenge ausgeschwemmt.

Wichtige Hinweise

In unreifen Früchten kommt die Substanz Sambunigrin vor, aus der Blausäure freigesetzt werden kann. Sie kann Übelkeit und Erbrechen hervorrufen. Deshalb nur reife Früchte verwenden.

Hält die Erkältung an, wird schlimmer oder haben Sie hohes Fieber, dann muss dies ein Arzt abklären.

Wichtig: Lassen Sie sich zu Dosierung, Anwendung und unerwünschten Effekten der Heilpflanze in der Apotheke beraten.

Quellen:

Wichtl M: Teedrogen und Phytopharmaka. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart 2016