Dornige Hauhechel
Ob sich der lateinische Name Ononis spinosa von den griechischen Wörtern für "Esel" und "nützlich" ableitet, ist umstritten. Immerhin mögen Esel die Pflanze angeblich – trotz ihrer Dornen. Auch ein anderes Tier bevorzugt die Hauhechel: Es ist die Raupe eines kleinen blauen Schmetterlings, der Hauhechel-Bläuling.
Ansonsten ist die Pflanze eher weniger beliebt. Sie riecht unangenehm und die Wurzeln stecken so fest im Boden, dass Hobbygärtner das "Unkraut" regelrecht heraushauen müssen. Als Heilpflanze hat die Hauhechel eine lange Tradition. Bereits Dioskurides, Arzt im antiken Griechenland, empfahl sie – in Essig gekocht – bei Zahnschmerzen. Er kannte auch die harntreibende Wirkung der Pflanze.
Wie sieht die dornige Hauhechel aus und wo kommt die Heilpflanze vor?
Die dornige Hauhechel (Ononis spinosa) wird etwa 50 Zentimeter hoch und besteht aus mehreren aufrechten und verzweigten Stängeln. Sie besitzt eine kräftige lange Pfahlwurzel. Die kleinen Blättchen sind feingesägt und kahl oder leicht behaart. In den Blattachseln befinden sich Dornen. Die rosa-weiß gefärbten Blüten stehen einzeln in den Blattwinkeln. Die Hauhechel gehört zu den Schmetterlingsblütlern (Fabaceae) und blüht zwischen Juli und Oktober. Sie stammt aus Mitteleuropa und Nordafrika und wächst auf Trockenrasen sowie an Wegrändern.
Welche Pflanzenteile und Inhaltsstoffe werden verwendet?
Arzneilich genutzt wird die Wurzel. Sie enthält sogenannte Isoflavonoide, vor allem die Substanzen Ononin und Genistein. Daneben finden sich Triterpene (zum Beispiel Spinonin) und ätherisches Öl in den Wurzeln.
Was bewirken die Inhaltsstoffe? Wogegen hilft die dornige Hauhechel?
Die in den Wurzeln steckenden Isoflavonoide wirken aquaretisch. Das heißt, sie erhöhen die Wasserausscheidung über die Nieren und spülen so Keime aus den Harnwegen aus. Die Substanz Spinonin hemmt vermutlich das Wachstum von Bakterien.
Die Hauhechel kommt häufig in Nieren- und Blasentees vor, meist kombiniert mit ähnlich wirkenden Kräutern wie Birke oder Ackerschachtelhalm. Die Tees können bei den ersten Anzeichen einer Blasenentzündung die Beschwerden lindern. Wichtig: Halten die Symptome eines Harnwegsinfekts, wie Brennen beim Wasserlassen, an, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Wichtige Hinweise:
Verwenden Sie Hauhechel-Zubereitungen, um damit die Harnwege zu durchspülen, dann müssen Sie ausreichend viel trinken. Dies empfiehlt sich ohnehin bei einer entzündeten Blase.
Wer unter Wasseransammlungen im Körper (Ödeme) leidet, die durch eine Herzschwäche oder Nierenkrankheit bedingt sind, darf Hauhechel nicht anwenden.
Tipp: Lassen Sie sich zu Dosierung und Anwendung in der Apotheke beraten.