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Drei Monate, ein Monat, sechs Monate - manche sind verwirrt, wann sie denn nun ihre Covid-19-Impfung auffrischen lassen sollten. Derzeit gilt laut der ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut für alle immungesunden Personen ab 12 Jahren[1]: Die Auffrischungsimpfung sollte sechs Monate nach der letzten Grundimmunisierung oder der letzten durchgemachten Infektion erfolgen. Vorzugsweise mit einem an die Omikron-Variante angepassten Impfstoff. Ist dieser nicht verfügbar, sollte aber mit der Auffrischung nicht gewartet werden. Gesunde Kinder unter 12 Jahren benötigen keine Auffrischungsimpfung.

So wirken die Impfungen auf das Immunsystem

So wirken die Impfungen auf das Immunsystem

Zweite Auffrischung wieder sechs Monate später

Für bestimmte Personengruppen empfiehlt die Stiko sogar eine zweite Auffrischungsimpfung, die wieder sechs Monate nach der vorangegangenen oder der letzten Infektion mit SARS-CoV-2 erfolgen sollte. Dazu zählen unter anderem:

  • alle Personen ab 60 Jahren
  • alle Personen ab 12 Jahren mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf von Covid-19 aufgrund einer Erkrankung wie zum Beispiel einer Immunschwäche
  • Personal und Bewohner von Pflegeeinrichtungen
  • Personal in medizinischen Einrichtungen

Besonderheiten bei Menschen mit Immunschwäche

Für manche besonders gefährdete Personengruppen, wie Menschen mit einer Immunschwäche oder Hochbetagte, kann eventuell eine weitere Impfung sechs Monate nach der zweiten Auffrischung sinnvoll sein. Dies sollten sie aber individuell mit ihrem behandelnden Arzt oder der Ärztin abstimmen. Wer an einer schweren Immunschwäche leidet, sollte die dritte Impfung unter Umständen nicht erst sechs Monate nach der zweiten, sondern bereits früher, etwa vier Wochen danach erhalten.[2] Den genauen Zeitpunkt besprechen Betroffene am besten direkt mit Ihrem Arzt oder der Ärztin.

Nach vier Wochen üblicherweise zu früh

Eine so frühe Auffrischung ist aber wirklich nur in wenigen speziellen Fällen sinnvoll. „Eine „Boosterimpfung“ wirkt nur dann wirklich verstärkend auf die angestrebte Schutzwirkung, wenn sie nicht in eine noch laufende Immunantwort hinein erfolgt“, erklärt Professor Christian Bogdan, Mitglied der Stiko und Direktor des Mikrobiologischen Instituts am Universitätsklinikum Erlangen. „Bei einem Impfabstand zwischen der zweiten und dritten Impfung von nur vier Wochen ist diese Voraussetzung nicht erfüllt. Durch einen zu kurzen Impfabstand wird ein Großteil des möglichen Boostereffekts verschenkt“, so der Experte.


Quellen:

  • [1] Robert Koch-Institut: Pressemitteilung der STIKO zur 22. Aktualisierung der COVID-19-Impfempfehlung. https://www.rki.de/... (Abgerufen am 27.09.2022)
  • [2] Robert Koch-Institut: Impfung bei Immunschwäche (Immundefizienz) , (Stand: 18.8.2022). https://www.rki.de/... (Abgerufen am 27.09.2022)