Logo der Apotheken Umschau

SafeVac heißt sie und wurde im Auftrag des Paul-Ehrlich-Institutes (PEI) entwickelt. Das PEI ist hierzulande unter anderem zuständig für die Überwachung der Sicherheit von Impfstoffen und Arzneimitteln. Die Nutzer:innen der kostenlosen App nehmen nach Einwilligung an einer Beobachtungsstudie teil. Sie werden innerhalb von drei bis vier Wochen nach der Impfung befragt, wie es ihnen geht: siebenmal nach der ersten und achtmal nach der zweiten Impfung. Zudem sollen die Teilnehmer:innen nach sechs und zwölf Monaten erneut Fragen zu ihrem Gesundheitszustand beantworten.

Außerdem werden für die Statistik Informationen zum Alter, Geschlecht und Impfstoff abgefragt. Freiwillig kann man Angaben zum Gewicht, zu anderen Impfungen, Begleiterkrankungen oder Dauermedikation machen. Alle Informationen werden verschlüsselt übermittelt, das PEI erhält keine personenbezogenen Daten.

SaveVac ist kostenlos in den App-Stores von Google und Apple erhältlich.

Wer kann SaveVac nutzen?

Mitmachen können alle, die älter sind als 12 Jahre (Jugendliche bis 15 Jahre brauchen die Einwilligung ihrer Erziehungsberechtigten), die Impfung vor nicht mehr als 48 Stunden erhalten haben, in die Teilnahme an der Befragung einwilligen und den Namen ihres Impfstoffes sowie die Chargennummer kennen. Mit der Studie will das PEI herausfinden, wie häufig, schwer und lang andauernd unerwünschte Reaktionen sind, aber auch, wie viele Geimpfte keine Reaktionen haben.

Gut ein Prozent der Geimpften nimmt teil

Laut dem aktuellen Sicherheitsbericht des PEI haben sich bis Ende September 2021 712.341 Menschen in der App registriert. Das entspricht 1,3 Prozent der Geimpften bei 56.622.246 Erstimpfungen (Stand: 30. September 2021).

Das sind die Nebenwirkungen

Die am häufigsten berichteten Beschwerden waren vorübergehende Schmerzen an der Injektionsstelle, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Unwohlsein, Muskelschmerzen, Schwindel, Schwellung an der Injektionsstelle, Schüttelfrost, Fieber und Gelenkschmerzen. In 2632 Meldungen wurden schwerwiegende Reaktionen berichtet. Als schwerwiegend gilt eine Reaktion, wenn die oder der Betroffene im Krankenhaus behandelt wurde oder sie als medizinisch bedeutsam eingeordnet wurde. Das PEI sammelt alle Meldungen als Verdachtsfälle. Das bedeutet aber nicht unbedingt, dass die gemeldeten Beschwerden wirklich im Zusammenhang mit der Impfung stehen.

Seltene Nebenwirkungen aufspüren

Um auch – wie es in der Fachsprache heißt – "seltene unerwünschte Ereignisse" mit 95-prozentiger Sicherheit zu erkennen, braucht es laut PEI mehr als 3000 Teilnehmer:innen pro Impfstoff – diese Zahl wurde erreicht. Wer Nebenwirkungen melden möchte, ohne die App zu nutzen, kann das über die Webseite www.nebenwirkungen.bund.de oder natürlich mit Hilfe der Ärztin oder des Arztes tun.

Um seltene Nebenwirkungen aufzuspüren, arbeiten auf EU-Ebene die nationalen Behörden über die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA zusammen, wie der Deutschlandfunk in einem Artikel erklärt. Auch mit Großbritannien, den USA und Kanada werden Daten ausgetauscht. Zudem liefere auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Daten.