Glukoneogenese (Zuckerneubildung)

Die Glukoneogenese findet überwiegend in der Leber statt
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Als Glukoneogenese wird die Zuckerneubildung im Körper bezeichnet. Sie stellt zwischen den Mahlzeiten die Versorgung von Gehirn und Muskulatur mit Traubenzucker (Glukose) sicher und verhindert, dass der Blutzuckerspiegel zu tief fällt. Sie erfolgt überwiegend in der Leber, die Nieren sind mit einem Anteil von etwa 20 Prozent beteiligt.
Ausgangsstoffe sind zahlreiche Aminosäuren – bei gesteigertem Zuckerbedarf auch aus der Muskulatur –, Laktat sowie Glycerol, das ist ein Abbauprodukt des Fettstoffwechsels. Gehemmt wird die Glukoneogenese durch Insulin und Medikamente wie Metformin. Auch während die Leber Alkohol im Blut abbauen muss, kann sie nur eingeschränkt neuen Zucker bilden. Glukagon, Stresshormone, Cortisol und Kortisonpräparate fördern dagegen die Glukoneogenese.
Blutzuckeranstiege in den frühen Morgenstunden (Dawn-Phänomen) sind oft eine Folge der Zuckerneubildung. Meist sind sie bedingt durch eine nicht mehr ausreichende Wirkung des abends gespritzten Langzeitinsulins und die Auswirkungen der nachts freigesetzten Hormone Cortisol und Somatotropin (Wachstumshormon).