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Viele Menschen mit Diabetes können ohne größere Probleme Auto fahren. Dennoch kann unter bestimmten Umständen das Risiko für Unfälle bei der Zuckerkrankheit erhöht sein. An erster Stelle steht die Gefährdung durch Unterzuckerungen, aber auch Sehstörungen durch eine Retinopathie können eine Rolle spielen.

Wer in den letzten zwölf Monaten mehr als eine schwere Unterzuckerung hatte und dabei auf Hilfe angewiesen war, gilt zum Beispiel als nicht fahrtauglich. Er muss dann erst nachweisen, dass er seinen Diabetes im Griff hat, bevor er wieder hinter das Steuer darf. Das Risiko von Unterzuckerungen ist besonders bei Menschen mit Diabetes erhöht, die

Bei einer Unterzuckerungsgefahr sollten Betroffene beim Autofahren besondere Vorsicht walten lassen:

  • Vor Fahrtbeginn und bei mehrstündigen Fahrten auch zwischendurch (Pausen mindestens alle zwei Stunden) den Blutzucker kontrollieren
  • Ausreichende Menge Traubenzucker griffbereit halten
  • Notwendige Utensilien wie Teststreifen, Meßgerät oder Insulin mitnehmen
  • Regelmäßige augenärztliche Kontrolluntersuchungen wahrnehmen

Es lohnt sich bei erhöhtem Unterzucker-Risiko, den behandelnden Diabetologen oder die Diabetologin aufzusuchen. Möglicherweise kann dieser andere Medikamente verschreiben oder die Behandlung so ändern, dass der Betreffende wieder sicher Autofahren kann.

Führerscheinbehörde fragt nach Diabetes

Wer bereits einen PKW- oder Zweirad-Führerschein besitzt und später an Diabetes erkrankt, muss die Behörde nicht informieren. Wird dagegen ein Führerschein beantragt, kann nach Eigenschaften gefragt werden, die die Fahrtauglichkeit beeinflussen könnten, unter anderem nach einem Diabetes. Die Führerscheinbehörde kann dann ein verkehrsmedizinisches Gutachten über die Fahrtauglichkeit verlangen. Menschen mit Diabetes lassen dieses am besten von einem Diabetologen oder einer Diabetologin mit verkehrsmedizinischer Zusatzqualifikation anfertigen.

Training gegen Hypoglykämie-Wahrnehmungsstörungen

Bei langjährigem Diabetes kann die Wahrnehmung von Unterzuckerungen gestört sein. Betroffene bemerken dann nicht rechtzeitig, dass der Zuckerspiegel zu tief sinkt. Beim Autofahren kann das akut gefährlich sein. In diesem Fall sollten Sie den Arzt oder die Ärztin darauf ansprechen, ob die Therapie sich so umstellen lässt, dass die Gefahr von Unterzuckerungen verringert ist. Außerdem sollten Sie an einem Training zur Förderung der Unterzuckerwahrnehmung teilnehmen, das viele Diabetes-Kliniken und Schwerpunktpraxen anbieten.