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Diabetes Ratgeber
Nahrungsaufnahme und Gehirn

Hunger oder Appetit? Wie wir unser Essverhalten beeinflussen können

Gehen dem Organismus die Nährstoffe aus, sendet er Signale ans Gehirn: Hunger! Aber auch der Appetit bestimmt, was und wie viel wir essen. Die wichtigsten Fragen und Antworten.

Von Alexandra von Knobloch , Aktualisiert am
Im Gehirn laufen alle Signale zusammen. Hier werden Botenstoffe produziert, die den Appetit anregen oder Sattheit auslösen

Im Gehirn laufen alle Signale zusammen. Hier werden Botenstoffe produziert, die den Appetit anregen oder Sattheit auslösen.

© W&B/Dr. Ulrike Möhle

Kommt im Magen Essen an, dehnt sich die Magenwand. Nerven leiten diese Information ans Gehirn. Die Produktion des hungeranregenden Hormons Ghrelin geht zurück.

TIPP: Großzügige Salat- und Gemüsebeilagen füllen den Magen mit gesunden Ballaststoffen.

Wenn wir Kohlenhydrate essen, steigt der Blutzucker und die Bauchspeicheldrüse schüttet vermehrt Insulin aus. Das Hormon trägt zum Sättigungsgefühl bei.

TIPP: Einfache Kohlenhydrate aus süßem Naschkram rufen viel Insulin auf den Plan, der Blutzucker fällt schnell wieder ab. Die Folge: Heißhunger.

Fettzellen produzieren viele Hormone, die über Umwege nicht nur den Hunger beeinflussen. Offenbar können sie auch den Abbau von Fettspeichern verhindern.

TIPP: Überschüssige Pfunde loszuwerden lohnt sich deshalb doppelt.

Satt sind wir erst, wenn alle eintreffenden Signale ein ausreichendes Niveau erreichen. Dann erhöht sich im Gehirn die Konzentration der Belohnungshormone Serotonin und Dopamin. Das ist nach etwa 20 Minuten der Fall.

TIPP: Langsam und bewusst essen. Wer große Portionen in wenigen Minuten verschlingt, kann nicht rechtzeitig spüren, wenn er satt ist.

Einflüsse von außen können verändern, wie das Gehirn reagiert. Essen wir regelmäßig fett- und zuckerreich, wollen wir immer mehr davon, während uns gesündere Lebensmittel weniger schmecken.

TIPP: Hart, aber effektiv: zwei Wochen Zuckerverzicht. Danach reagieren die Geschmacksnerven wieder sensibel auf Zucker. Gezuckertes schmeckt intensiver süß und man isst weniger davon.

Beratung: Dr. André Kleinridders, Professor für Molekulare und Experimentelle Ernährungsmedizin an der Universität Potsdam

Der Hunger-Check

Ist es wirklich Hunger? Oder nur Appetit? Der Selbsttest verrät es: Stellen Sie sich vor, statt des Gebäcks oder der Schokolade läge ein Apfel vor Ihnen. Wollen Sie den auch sofort essen? Falls nein, ist es nur ein Gelüst.

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Quellen:

  • de Wouters d’Oplinter A. et al.: Gut microbes and food reward: From the gut to the brain. Front Neurosci: https://www.frontiersin.org/... (Abgerufen am 24.08.2023)
  • Watts AG, Kanoski SE, Sanchez-Watts G: The physiological control of eating: signals, neurons, and networks.. Physiol Rev: https://journals.physiology.org/... (Abgerufen am 24.08.2023)
  • Watts AG, Kanoski SE, Sanchez-Watts G, Langhans W.: The physiological control of eating: signals, neurons, and networks. Physiol Rev.. In: Online: 14.01.2022, https://doi.org/...
  • de Wouters d’Oplinter A. et al.: Gut microbes and food reward: From the gut to the brain. Front. Neurosci. 2022. Vol. 16. In: Online: 25.07.2023, https://doi.org/...
  • Benelam B: Satiation, satiety and their effects on eating behaviour. In: Nutrition Bulletin 22.05.2009, 34: 126-173