Was wird da gemacht?

Mit einem Ultraschallgerät untersucht der Arzt von außen die Schlagadern auf beiden Seiten des Halses. So kann er erkennen, ob sich an den Innenwänden der Arterien möglicherweise Kalkablagerungen gebildet haben, die das Gefäß verengen und somit das Risiko für einen Schlaganfall erhöhen.

Pro

  • Die Kontrolle mittels Ultraschall dauert nur wenige Minuten, ist schmerzfrei und ohne Strahlenbelastung. "Für den Patienten trägt es zur Beruhigung bei, wenn die Untersuchung keine Auffälligkeiten ergibt", meint Professor Heribert Schunkert, Direktor des Deutschen Herzzentrums München.
  • In aller Regel liefert das im Fachjargon auch als Carotis-Duplex-Sonografie bezeichnete Verfahren zuverlässige Bilder. Es ermöglicht dem behandelnden Arzt eine gute Beurteilung der Hals­arterien.
  • Der Zustand der Halsschlagader lässt auch Rückschlüsse auf das gesamte Gefäßsystem zu. Verkalkungen der Halsschlagader können ein Hinweis darauf sein, dass andere Gefäße, etwa am Herzen, ebenfalls betroffen sind.

Contra

  • Viele Schlaganfälle haben ganz andere Ur­sachen, beispielsweise durch Vorhofflimmern ausgelöste Gerinnsel, die vom Herz ins Gehirn gelangen. In den Halsschlagadern findet sich darauf kein Hinweis.
  • Ein Befund zieht oft Folgeuntersuchungen mit Röntgenstrahlen oder Kontrastmitteln nach sich, aber auch medikamentöse Therapien, die vielleicht gar nicht nötig wären, erklärt Professor Stephan Baldus, Direktor der Klinik für Kardiologie an der Uniklinik Köln. Das könne dem Patienten schlimmstenfalls schaden.
  • Bislang ist nicht klar erwiesen, dass der  Nutzen der Untersuchung zur Früherkennung mögliche Nachteile überwiegt.

Kosten

Für Selbstzahler kostet die Ultraschalluntersuchung der Halsschlagader etwa 50 bis 90 Euro pro Seite. Ohne konkreten Verdacht auf Ablagerungen in den Gefäßen (Arteriosklerose) übernehmen die Krankenkassen die Kosten meistens nicht.

Fazit

"Eine Bedeutung hat eine Ultraschalluntersuchung der Halsschlagader für Patienten, bei denen bereits Hinweise auf eine generelle Gefäßerkrankung bestehen", sagt Kardiologe Baldus.

Für gesunde Menschen werde sie zur alleinigen Früherkennung eines erhöhten Schlag­anfallrisikos dagegen nicht empfohlen, wie der Experte betont. "Die Wahrscheinlichkeit, da­durch einen Schlaganfall zu verhindern, wenn Sie weder Beschwerden noch Risikofaktoren haben, ist äußerst gering."

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