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Sepp Herberger, Helmut Schön, Berti Vogts – bis weit in die 90er Jahre hielten die Bundestrainer der deutschen Fußball-National mannschaft ihre Mannen vor wichtigen Spielen unter Verschluss. Offizielle Begründung: Sex macht schlapp und untergräbt die Kampf moral. Franz Beckenbauer, Sepp Maier & Co. entwischten aus dem Trainingslager in Malente, trafen sich heimlich mit ihren Frauen oder Freundinnen – und wurden trotzdem Weltmeister.

Macht sexuelle Enthaltsamkeit vor sportlichen Wettkämpfen also tatsächlich Sinn? "Ja", sagt der ehemalige britische Weltklasse-Sprinter Linford Christie. "Wenn ich mich einmal nicht an das Verbot meiner Betreuer gehalten habe, hatte ich am Tag darauf schwere Beine." Mit seinem Erfahrungsbericht steht der Sprinter jedoch ziemlich allein da. "Nein", behauptet dagegen etwa Dr. Ian Shrirer, bis vor kurzem Präsident der Canadian Academy of Sport Medicine in Ottawa. Seiner Meinung nach beeinflusst der Koitus in der Nacht zuvor die Körperfunktionen nicht nachteilig. Der Sportmediziner vemutet eher einen negativen psychologischen Effekt: "Sex beruhigt und hilft, Aggressionen abzubauen – beides wirkt sich auf die Kampfmoral nachteilig aus."

"Alles Unfug", meint der israelische Sportarzt Alexander Olshanietzky. Er will bei den Olympischen Spielen 2000 im australischen Sydney festgestellt haben, dass Frauen, die in der Nacht vor dem entscheidenden Wettkampf einen Orgasmus hatten, schneller laufen und höher springen konnten.

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