Baby und Familie

Babys Entwicklung

In der 36. Schwangerschaftswoche hat Ihr Kleines schon ein ordentliches Polster auf seinen Rippen: Der Anteil des weißen Fettgewebes an seinem Körpergewicht beträgt nun rund acht Prozent. Im Durchschnitt wiegen Ungeborene in dieser Woche etwa 2700 Gramm und sind gut 47 Zentimeter lang. Die Maße Ihres Kleinen können natürlich davon abweichen – auch jetzt gibt es schon größere und kleinere Babys.

Seine Haut ist nun glatt und rosig und seine Fingernägel sind so lang, dass sie bis zu den Fingerspitzen reichen. Seit einigen Wochen verliert das Ungeborene nach und nach seine Ganzkörperbehaarung, die Lanugo-Haare. Sie dienten unter anderem dazu, die Käseschmiere auf seiner Haut zu halten, als Schutz vor dem Fruchtwasser. Auch diese wird nun langsam weniger – bis zum Geburtstermin ist jedoch noch eine ausreichende Menge davon vorhanden, damit Ihr Kleines gut durch den Geburtskanal gleiten kann.

Und noch ein anderer Umstand erleichtert die Geburt: Die Schädelplatten Ihres Babys sind gegeneinander verschiebbar – denn die Nähte dazwischen sind noch nicht verknöchert. "So können sich die Platten bei der Geburt gegeneinander und bei Bedarf sogar übereinander verschieben", sagt Dr. Mirja Pagenkemper, die am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf zur vorgeburtlichen Prägung forscht. "Das erleichtert dem Köpfchen den Durchtritt durchs Becken."

Kurz nach der Geburt seien deshalb oft noch Verformungen zu sehen, die sich dann aber in den Folgetagen zurückbilden. "Für Kinder in Beckenendlage ist zum Beispiel ein schmaler Kopf mit einem ausgeprägten Hinterkopf typisch", sagt Pagenkemper. Die Lücken zwischen den Schädelknochen, die sogenannten Fontanellen, können Sie bei Ihrem Baby später deutlich als weiche, empfindliche Stellen am Kopf spüren. Sie schließen sich im Laufe der ersten Lebensjahre.

Die Schädelplatten Ihres Babys sind noch verschiebbar – das erleichtert die Geburt

Die Schädelplatten Ihres Babys sind noch verschiebbar – das erleichtert die Geburt

Die Gesundheit der Mutter

Auch wenn Sie sich fest vorgenommen haben, Ihr Baby auf natürlichem Weg zu entbinden – manchmal ist ein Kaiserschnitt unumgänglich. Mittlerweile kommen gut 30 Prozent der Babys in Deutschland mit Hilfe der Operation zur Welt. Doch nicht alles davon sind reine Wunschkaiserschnitte. Oft greifen die Ärzte zum Skalpell, weil aus medizinischen Gründen eine vaginale Geburt nicht möglich ist. Das kann beispielsweise der Fall sein, wenn sich die Plazenta vor dem Muttermund befindet, das Baby ungünstig liegt oder die Mutter Mehrlinge erwartet. Manchmal fällt die Entscheidung für einen Kaiserschnitt auch erst, wenn die Geburt bereits begonnen hat und Komplikationen auftreten: Dazu gehören zum Beispiel ein Riss in der Gebärmutter, eine vorzeitige Ablösung der Plazenta oder plötzlich abfallende Herztöne beim Baby.

In vielen Fällen kann ein Kaiserschnitt unter regionaler Betäubung (Periduralanästhesie oder Spinalanästhesie) stattfinden. Die werdende Mutter bleibt dabei bei vollem Bewusstsein, erlebt die Geburt mit und kann den Nachwuchs sofort begrüßen. Manchmal - zum Beispiel bei einem Notkaiserschnitt - kann jedoch eine Vollnarkose nötig oder ratsam sein. Zwar gilt ein Kaiserschnitt in der heutigen Zeit als Routine-Eingriff, doch birgt er dennoch gewisse Risiken, wie zum Beispiel für Blutungen oder eine Wundinfektion. In den ersten Wochen nach der Geburt macht den Müttern häufig die Wunde zu schaffen, das Tragen des Babys kann daher anfangs schwerfallen.

Tipp: Nabelschnurblut aufbewahren?

Stammzellen aus dem Nabelschnurblut sind in den letzten Jahren immer wieder in der Diskussion. Manche Wissenschaftler hoffen, damit in der Zukunft Krankheiten wie Blut- und Stoffwechselkrankheiten sowie Immundefekte heilen zu können. Bereits jetzt werden Stammzellen aus Blut oder Knochenmark von Fremdspendern im Rahmen der Stammzellspende bei bestimmten Krebserkrankungen zur Behandlung eingesetzt. Wenn Nabelschnurstammzellen dafür genutzt werden sollen, müssen die Stammzellen direkt nach der Geburt entnommen und in eine entsprechende Stammzellbank eingelagert werden. Wenn Sie Stammzellen aus dem Nabelschnurblut Ihres Kindes aufbewahren lassen möchten, müssen Sie sich bereits vor der Geburt dazu entscheiden und Ihre Ärzte darüber informieren.

Sie können die aus dem Nabelschnurblut gewonnen Stammzellen entweder einer öffentlichen Stammzellbank spenden, um damit anderen Menschen eine entsprechende Therapie zu ermöglichen. Oder Sie können das Blut selbst einlagern lassen, damit Ihr Kind es bei Bedarf in Anspruch nehmen kann. Diese Option ist jedoch kostenpflichtig – und die Wahrscheinlichkeit ist recht gering, dass Ihr Kind irgendwann einmal auf das eigene Nabelschnurblut angewiesen sein wird. Außerdem ist das eigene Blut nicht in jedem Fall besser zur Therapie geeignet, als das eines Fremdspenders. Lassen Sie sich deshalb am besten jetzt schon von einem Arzt zu Für und Wider beraten, falls Sie interessiert sind, die Stammzellen aus dem Nabelschnurblut Ihres Kindes zu spenden oder aufzubewahren.

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