1. Hitze-Check
Eltern haben die Angewohnheit, selbst bei hochsommerlichen Temperaturen ständig davon auszugehen, dass ihr Kind frieren könnte. Wenn sie dann abends die Händchen und Füßchen der Kleinen anfassen und sich diese kühl anfühlen, sind die besorgten Eltern schnell mit Schlafsack und dicken Socken parat. Doch Kinderhände und -füße sind keine guten Parameter.
Bei Babys und Kleinkindern funktioniert die Wärmeregulation noch nicht so gut wie bei Erwachsenen. Sie schwitzen weniger. Und weniger Schweiß bedeutet weniger Abkühlung durch Verdunstung. So kann es also dazu kommen, dass sich die Kleinen an Händen und Füßen bisweilen kalt anfühlen, obwohl mit der restlichen Körpertemperatur alles in Ordnung ist.
Um herauszufinden, ob es Ihrem Kind zu heiß ist, empfiehlt sich der herkömmliche Nackentest. Wenn Ihr Kind schläft, einfach am Nacken fühlen: Dieser sollte warm, aber nicht verschwitzt sein.
2. Kleidung
Prinzipiell gilt: Bei großer Hitze ist weniger mehr! Wenn Sie selbst nur in einem Träger-Shirt schlafen, warum sollte Ihr Kind dann in einen langärmligen Schlafanzug gepackt werden? Die Kleinen brauchen in dem Fall nicht mehr als die Großen.
Für Babys empfiehlt sich in der Sommerzeit ein dünner Strampler ohne Füße. Wenn es richtig knackig heiß im Kinderzimmer ist (weil es beispielsweise unter dem Dach gelegen ist), dann reicht auch nur ein kurzärmliger Body. Oder lediglich Shirt und Windel. Bei etwas größeren Kindern haben sich kurze Schlafanzüge bewährt. Wenn das auch noch zu viel erscheint, einfach die kurze Hose weglassen. Wichtig ist vor allem das Material, aus dem das Schlafgewand gefertigt ist. Besonders geeignet und angenehm zu tragen ist atmungsaktive Baumwolle oder Naturseide. Bloß keine Kunstfasern!
Tipp: Kurz vor dem Zubettgehen den Schlafanzug der Kids für zehn Minuten in den Kühlschank legen. Herrlich erfrischend!
3. Bettwäsche
In richtig heißen Nächten sollten Sie auf den kuscheligen Schlafsack für Ihr Baby verzichten. Darin staut sich die Hitze viel zu sehr, und die Kleinen können sich auch nicht frei strampeln, wenn es ihnen zu heiß wird. Alternative: Es gibt spezielle Sommerschlafsäcke. Sie sind aus leichten und luftdurchlässigen Textilien. Auch Schlafsäcke aus Frotteestoffen machen Sinn.
Verbannen Sie alle überflüssigen Wärmespender aus dem Bett. Dazu zählt neben Wolldecken und Stillkissen auch die Kuscheltier-Armada, die sich in so manchen Kinderschlafstätten tummelt. Größere Kinder, die sich in der Nacht nicht mehr so häufig abdecken, kann man einfach mit einem Leintuch zudecken.
Tipp: Das (größere) Kind einfach in einen dünnen Bettüberzug schlüpfen lassen. Somit kann es sich nicht abdecken, hat aber zugleich eine extrem leichte Rundum-Decke für die Nacht.
4. Lüftung
Richtig Lüften in den heißen Wochen des Jahres ist das A und O. Am frühen Morgen, wenn es sich abgekühlt hat, sollten Sie die Fenster weit aufreißen und kühle Luft hereinströmen lassen. Tagsüber dann am besten die Schotten dicht machen: Rollläden herunter, Vorhänge und Fenster zu. So kann die Hitze nicht so arg eindringen. Wenn es abends dunkel wird, kann man die Fenster wieder kippen. Ihrem Kind macht das nichts aus, so lange es nicht direkt in einer Zugluft-Zone liegt.
Laufende Ventilatoren haben in einem Kinderzimmer nichts verloren. Wenn überhaupt, dann sollten Sie den Ventilator laufen lassen, bevor Ihr Kind ins Bett geht, und dann aber rechtzeitig wieder ausschalten.
Tipp: Ein Bettuch nass machen, auswringen und an das offene Fenster oder auf einen Wäscheständer hängen. Durch das verdunstete Wasser kühlt sich der Raum ein wenig ab.
5. Essen und Trinken
Tagsüber ist gerade bei hohen Temperaturen das Trinken (am besten Wasser, Tee oder verdünnte Fruchtsäfte) für die Kleinen immens wichtig. Dazu muss man sie auch manchmal antreiben, denn Kinder "vergessen" auch gerne ihren Durst. Kurz vor dem Zubettgehen sollten die Kinder allerdings nicht mehr zu viel Flüssigkeit zu sich nehmen. Häufige Klogänge in der Nacht unterbrechen nur die erholsame Nachtruhe.
Was für den Speiseplan der Großen gilt, gilt natürlich auch für den der Kleinen: Am Abend am besten leichte Kost zu sich nehmen, das heißt Fisch, Gemüse, Salat und als Nachspeise statt einem großen Eisbecher lieber frisches Obst.