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Was ist ein Reizdarm-Syndrom?

Das Reizdarm-Syndrom ist eine Erkrankung des Darms. Der Darm ist ein Organ im Bauch. Der Darm ist wie ein langer Schlauch. Im Darm wird das Essen verdaut.

Beim Reizdarm-Syndrom ist die Verdauung gestört. Der Darm ist nämlich gereizt.

Viele Menschen in Deutschland haben das Reizdarm-Syndrom. Frauen erkranken häufiger am Reizdarm-Syndrom als Männer.

Was sind die Ursachen eines Reizdarm-Syndroms?

Es gibt verschiedene Typen des Reizdarm-Syndroms. Die verschiedenen Typen haben jeweils unterschiedliche Ursachen. Deshalb sind auch die Beschwerden unterschiedlich. Nicht alle Menschen mit Reizdarm-Syndrom haben also die gleichen Beschwerden.

Die Ursachen für ein Reizdarm-Syndrom sind zum Beispiel:

  • die Psyche. Forscher vermuten: Darm, Gehirn und Psyche beeinflussen sich gegenseitig. Deshalb können psychische Belastungen wie Sorgen oder Stress ein Reizdarm-Syndrom auslösen.
  • die Ernährung. Manche Nahrungsmittel können den Darm reizen. Dazu gehören zum Beispiel bestimmte Arten von Zucker oder Gluten.
  • die Veranlagung. Manche Menschen werden mit einem höheren Risiko für ein Reizdarm-Syndrom geboren. Andere Personen in der Familie haben vielleicht auch das Reizdarm-Syndrom.
  • eine gestörte Darmflora. Die Darmflora besteht aus verschiedenen Darmbakterien. Die Darmbakterien sind sehr wichtig für die Gesundheit des Darms. Bestimmte Medikamente oder Infektionen können die Darmflora beeinflussen. Dann kann die Darmflora aus dem Gleichgewicht geraten. Das kann zum Reizdarm-Syndrom führen.
  • eine leichte Entzündung. Bei manchen Personen ist die Darmschleimhaut dauerhaft entzündet. Diese Entzündung kann für das Reizdarm-Syndrom verantwortlich sein.
  • die Gallensäure. Für die Verdauung braucht der Darm Gallensäure. Der Darm nimmt die Gallensäure auf. Bei manchen Personen nimmt der Darm aber zu wenig Gallensäure auf. Die restliche Gallensäure kann dann den Darm reizen. Betroffene Menschen haben dann vielleicht öfter Durchfall.
  • eine gestörte Darmbewegung. Die Darm-Muskeln sind ständig in Bewegung. So wird die Nahrung durch den Darm geleitet. Manchmal ist die Bewegung des Darms gestört: Dann bewegt sich der Darm zu schnell. Das kann zu Durchfall führen. Oder der Darm bewegt sich zu langsam. Das kann zu Verstopfung führen.

Eine gestörte Darmbewegung kann Schmerzen verursachen.

Hinweis: Forscher haben immer noch viele Fragen zum Reizdarm-Syndrom. Bei vielen Personen mit Reizdarm-Syndrom ist nicht klar:

  • Ist ein bestimmtes Problem die Ursache des Reizdarm-Syndroms?

Oder:

  • Ist das Problem vielleicht die Folge des Reizdarm-Syndroms?

Wie kann man ein Reizdarm-Syndrom erkennen?

Ein Reizdarm-Syndrom kann verschiedene Beschwerden verursachen. Typische Beschwerden des Reizdarms sind zum Beispiel:

  • Bauchkrämpfe
  • Bauchschmerzen
  • Blähungen oder ein aufgeblähter Bauch
  • Durchfall
  • Verstopfung
  • Völlegefühl

Bei manchen Personen sind die Beschwerden stärker. Bei anderen Menschen sind die Beschwerden leichter. Die Beschwerden müssen nicht alle gleichzeitig auftreten.

Hinweis: Diese Beschwerden können auch andere Ursachen haben. Sie haben dauerhafte Beschwerden? Dann gehen Sie zum Arzt. Der Arzt hilft Ihnen.

Was können Sie gegen ein Reizdarm-Syndrom tun?

Sie haben die typischen Beschwerden des Reizdarm-Syndroms? Dann gehen Sie zum Arzt. Der Arzt prüft: Was ist der Auslöser für die Beschwerden? Dafür ist eine gründliche Untersuchung wichtig.

Die Behandlung des Reizdarm-Syndroms ist nicht bei jedem Betroffenen gleich: Vielleicht verschreibt der Arzt Ihnen Medikamente gegen die Beschwerden. Aber Medikamente helfen nicht immer. Manchmal müssen Sie auch selbst etwas gegen die Beschwerden tun: Ist der Auslöser zum Beispiel ein bestimmter Stoff im Essen? Dann sollten Sie auf Lebensmittel mit diesem Stoff verzichten.

Finden Sie zusammen mit Ihrem Arzt heraus: Welche Lebensmittel reizen meinen Darm?

Ist der Auslöser vielleicht Stress? Dann sollten Sie Stress vermeiden.

Ist der Auslöser vielleicht eine psychische Erkrankung? Dann sollten Sie sich psychologische Hilfe holen.

Manchmal kommen verschiedene Auslöser zusammen. Deshalb muss der Arzt die Behandlung für jeden Patienten genau bestimmen. Achten Sie beim Essen auf diese Dinge:

  • Essen Sie langsam und kauen Sie gründlich. So schlucken Sie nämlich nicht so viel Luft beim Essen.
  • Essen Sie keine zu großen Portionen. Verteilen Sie das Essen lieber auf drei bis fünf Mahlzeiten am Tag. Hören Sie auf Ihren Körper. Ihr Körper sagt Ihnen: Das tut mir jetzt gut.
  • Trinken Sie nur wenig Kaffee oder schwarzen Tee.
  • Verzichten Sie möglichst auf Alkohol.
  • Trinken Sie ausreichend Wasser. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Ihr Arzt sagt Ihnen: So viel sollten Sie am Tag trinken.
  • Verwenden Sie Gewürze wie Kümmel, Fenchel, Pfefferminze, Ingwer oder Kurkuma. Diese Gewürze sind gut für die Verdauung.
  • Essen Sie abends leicht verdauliche Mahlzeiten. Essen Sie abends keine Rohkost.

Wo bekommen Sie noch mehr Informationen?

Sie wollen noch mehr über das Reizdarm-Syndrom lesen? Mehr Informationen finden Sie hier. Achtung: Dieser Link führt aus unserem Einfache-Sprache-Angebot heraus. Die Informationen sind dann nicht mehr in Einfacher Sprache.

Achtung: In diesem Text finden Sie nur allgemeine Informationen. Der Text ersetzt den Besuch beim Arzt nicht. Nur ein Arzt kann Ihnen genaue Informationen geben. Sie fühlen sich krank? Oder Sie haben Fragen zu einer Krankheit? Dann sollten Sie immer zum Arzt gehen.

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Die Texte haben wir zusammen mit der Forschungsstelle Leichte Sprache geschrieben. Die Forschungsstelle Leichte Sprache ist an der Universität Hildesheim.