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Man ist unruhig, kann den Kopf nicht ausschalten und wälzt sich von einer Seite zur anderen. Weltweit leiden Millionen Menschen unter Schlaflosigkeit. Manche schwören dann auf Schäfchen zählen, anderen fallen beim Lesen eines guten Buchs doch irgendwann die Augen zu. Doch möglicherweise liegt der Schlüssel zu einem friedlicheren Schlaf in der Musik.

Denn das Hören von Musik hat offenbar einen Einfluss darauf, wie schnell eine Person einschläft, wie lange sie schläft und wie effizient sie schläft, also wie viel Zeit im Bett sie tatsächlich mit Schlafen verbringt. Zu diesem Schluss kommen Autor:innen der Cochrane Stiftung Deutschland. Für ihren aktuellen Bericht haben sie insgesamt 13 Studien zum Thema Musikhören und Schlaflosigkeit ausgewertet. Diese liefen jeweils unterschiedlich lang: zwischen drei Tagen und drei Monaten je nach Studie.

Mit Musik schläft es sich besser

Welche Wirkung hat Musikhören für Menschen mit Schlafproblemen und welchen Effekt hat Musik im Vergleich zu anderen gängigen Behandlungsmethoden? Das war die Kernfrage der Forschenden. Während manche Studien-Teilnehmer:innen täglich für 25 - bis 50 Minuten Musik hörten, wurden andere mit bereits bekannten Methoden behandelt. So können bei Schlafproblemen zum Beispiel eine feste Abfolge von bestimmten Ritualen helfen. Diese Behandlungsmethode gehört zur sogenannten Schlafhygieneerziehung. Eine dritte Kontrollgruppe bekam keinerlei Behandlung.

Das Ergebnis: Musik kann wahrscheinlich zu einer deutlichen Verbesserung der Schlafqualität beitragen. Menschen, die regelmäßig Musik hörten, konnten demnach etwas schneller einschlafen, verbrachten weniger Zeit damit, wach im Bett zu liegen und schliefen insgesamt länger als Teilnehmende der anderen beiden Studiengruppen.

Ergebnis unter Vorbehalt

Trotz des anscheinend positiven Effekts des Musikhörens setzen die Autor:innen bisher nur moderates Vertrauen in die Ergebnisse. Der Grund: Die Teilnehmer:innen wussten vorab über die jeweilige Behandlungsmethode Bescheid. Dieses Wissen hatten gleichzeitig auch die Forschenden, die die Studien ausgewertet haben. Hier brauche es weitere Forschung, um beispielsweise die bisherigen Erkenntnisse zu belegen und zu begründen oder um herauszufinden, welche langfristigen Folgen Schlaflosigkeiten haben kann.

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Quellen:

  • Jespersen K, Pando-Naude V, Koenig J et al.: Listening to music for insomnia in adults. In: Cochrane Database of Systematic Reviews: 24.08.2022, https://doi.org/...