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Um ihre Einstellung zur Corona-Datenspende-App des Robert Koch-Instituts (RKI) zu erfahren, haben Forschende des Technologie-Zentrums Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universität Bremen mehr als 10.000 Erfahrungsberichte von Nutzer:innen ausgewertet und sie individuell befragt.

Ihrer Studie zufolge ist die Bereitschaft, persönliche Gesundheitsdaten der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen, hoch und zudem uneigennützig. Der hauptsächliche Antrieb sein nach Ansicht der Studienautor:innen das Allgemeinwohl, da die Befragten ihre Daten auch ohne direkt erkennbaren Eigennutzen freigegeben hätten. Dabei zeigten sie sich geduldig, so warteten die Nutzer:innen beispielsweise auf die Behebung von Fehler der App. Einige Datenspender:innen hätten auch zusätzliche persönliche Daten eingeben wollen, die sie für nützlich hielten.

"Wir glauben, dass unsere Ergebnisse auf Projekte übertragbar sind, die unter vergleichbaren Bedingungen durchgeführt werden", sagt Professor Johannes Schöning vom TZI. Das können der Fall sein, wenn staatliche Akteure großflächige Gesundheitskrisen bekämpfen müssen. Bewährt habe sich die Unterstützung der Corona-Datenspende-App durch die Bundesregierung und das RKI. Es sei zudem ratsam, dass offizielle Institutionen vergleichbare Projekte mit wissenschaftlicher Bürgerbeteiligung aktiv unterstützen und ihren Nutzen für die Gesellschaft klar kommunizieren.

Die Datenspende-App des RKI soll helfen, Covid-19-Hotspots frühzeitig zu erkennen; sie wurde bislang von mehr als 500.000 Menschen heruntergeladen.

Die Studie wurde von der Lichtenbergprofessur der Volkswagenstiftung, dem BMWi-Netzwerk KI-SIGS, dem BMBF-Projekt InviDas und dem Leibniz WissenschaftsCampus Digital Public Health Bremen gefördert.