Pflege: Was braucht Ihr Hauttyp?
Unsere schützende Hülle braucht Fett und Feuchtigkeit im richtigen Maß, um gesund und frisch auszusehen. Wie die ideale Reinigung und Pflege für Ihren Hauttyp aussieht, erfahren Sie hier nach einem kurzen Selbsttest

Richtige Pflege kann die Haut unterstützen, ihren Zustand aber nicht grundsätzlich ändern
Der Dermatologe Claus Jung hat einen Fragebogen entwickelt, der den individuellen Hauttyp ermittelt. Der bei den Antwortmöglichkeiten A-D am öftesten gewählte Buchstabe führt zur Auflösung:
Was braucht Ihre Haut? - Hauttyp ermitteln: Merken Sie sich den Buchstaben, der am häufigsten zutrifft
1. Meine Haut...
(A) ... sieht oft brüchig, schuppig und ein wenig fahl aus.
(B) ... glänzt im ganzen Gesicht, auch an den Wangen.
(C) ... glänzt in der T-Zone (Stirn, Nase, Kinn) während die Wangen eher stumpf wirken.
(D) ... sieht glatt und rosig aus, ohne zu glänzen.
2. Nach dem Reinigen...
(A) ... spannt und juckt meine Haut.
(B) ... fühlt sich meine Haut schnell wieder fettig an.
(C) ... fühlt sich meine Haut zunächst frisch an. In der T-Zone (Stirn, Nase, Kinn) fettet sie allerdings schnell wieder nach.
(D) ... fühlt sich meine Haut gut an.
3. Mittesser und Pickel...
(A) ... bilden sich bei mir nur, wenn ich meine eigentlich trockene Haut überfette.
(B) ... treten im gesamten Gesicht öfter auf.
(C) ... treten in der T-Zone häufiger einmal auf.
(D) ... habe ich nicht.
4. Meine Poren...
(A) ... sind sichtbar, aber nicht besonders groß.
(B) ... sind groß.
(C) ... sind an der Nase groß, an den Wangen aber fein.
(D) ... sind eher fein und erst bei genauem Hinsehen erkennbar.
5. Make-up...
(A) ... erzeugt manchmal Spannungsgefühle in meinem Gesicht und schuppt schnell.
(B) ... hält auf meiner Haut so gut wie gar nicht.
(C) ... verschwimmt leicht einmal, vor allem in der T-Zone.
(D) ... hält bei mir problemlos über viele Stunden.
6. Im Winter...
(A) ... leidet meine Haut unter der Heizungsluft. Sie rötet sich generell oft, etwa nach dem Reinigen.
(B) ... spannt meine Haut trotz Heizungsluft eher selten.
(C) ... neige ich zu trockenen Wangen. Sonst allerdings nie.
(D) ... ist meine Haut genau so empfindlich wie zu jeder anderen Jahreszeit.
So cremen Sie richtig:
(A) Trockene Haut
Die Reinigung
Dafür genügt bei diesem Hauttyp eigentlich Wasser. Wer Make-up-Reste entfernen will, sollte milde Produkte ohne austrocknende Inhaltsstofe wie zum Beispiel Natriumlaurylsulfat oder Alkohol benutzen.
Die Pflege
"Trockene Haut braucht vor allem Fette, die nicht ranzig werden und bei der Hauttemperatur eine ideale Konsistenz haben", sagt Dermatologe Müller-Steinmann. Paraffine und andere Erdölvariate dichten zu stark ab. Auch Claus Jung warnt davor, trockene Haut damit "zuzukleistern". Wenn sie schon leicht entzündet sei und man zu viel Fett draufgebe, könne sie nicht mehr atmen. Dann werde die Entzündung stärker und brodele unter dem Fett vor sich hin. Er rät deshalb zu leichten Cremes.
Gut eignen sich Produkte mit Triglyzeriden, zum Beispiel aus Sheabutter oder Oliven. Sie stärken zusammen mit den Hornzellen die Hautbarriere. Essenzielle Fettsäuren wie Linolensäure aus der Nachtkerze wirken zudem leicht entzündungshemmend. Ein besonders guter Reparatureffekt wird Phospholpipiden und Ceramiden nachgesagt. Sie kommen von Natur aus in der Hornschicht der Haut vor. Aufgrund ihrer besonderen Struktur bilden sie eine doppelte Lipidschicht, die die Haut vor dem Austrocknen und dem Eindringen von Fremdstoffen schützt.
Tipp: Nicht zu häufig oder zu heiß waschen oder reinigen. Ausreichend trinken. Keine mechanischen Peelings verwenden.
(B) Fettige Haut
Die Reinigung
Dieser Hauttyp verträgt stärker entfernende Reinigungsmittel, zum Beispiel Gesichtswasser mit Alkohol. Auch erfrischende Pflanzenwässer, etwa mit klärender Minze.
Die Pflege
"Fettige Haut würde ich eher als dickels Fell bezeichnen. Sie reagiert seltener empfindlich als trockene", sagt Dermatologe Müller-Steinmann. Allerdings produziert sie viel Talg. Führen die Prosen diesen nicht ausreichend ab, bilden sich Mitesser und Pickel. Hautarzt Jung rät zu fettfreier Pflege mit Seren oder Tonern, die Feuchtigkeitsspender Hyaluron enthalten. Auf Cremes würde der Experte komplett verzichten. "Sonst kann es zum Beispiel zu Kosmetikakne kommen." Auch beim Make-up auf eher wasser- oder puderhaltige Produkte achten.
Regelmäßig angewandte Peelings, Masken mit Heilerde oder Cremes mit Fruchtsäuren beruhigen den Teint und verfeindern die Poren. Sie beschleunigen die Hauterneuerung, indem sie die Hornschicht ablösen. Nebeneffekt: Auch Fältchen werden dadurch leicht geglättet. Da die Haut nach der Anwendung lichtempfindlich ist, sollte man die meisten Fruchtsäureprodukte abends oder als Nachtpflege anwenden. Tagsüber längere Sonneneinstrahlung meiden und UV-Schutz mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden.
Tipp: Mattierendes Spezialpapier nimmt öligen Glanz vom Gesicht.

(C) Mischhaut
Die Reinigung
Bei ungeschminkter Haut Reinigungsmittel nur in der sogenannten T-Zone (Stirn, Nase, Kinn) verwenden.
Die Pflege
Mischhaut ist der häufigste Hauttyp. Der Unterschid zwischen fettiger T-Zone und trockener Augen- und Wagenpartie ist hier extrem. Also am besten verschiedene Pflegeserien benutzen?
Dermatologe Jung rät, nur die Wangenpartie einzucremen. "Bei der T-Zone reicht es, wenn Sie sie zwischendurch mit einem Toner abtupfen."
Viele Frauen mit Mischhaut neigen jedoch dazu, die T-Zone zu überpflegen. Sie gehen davon aus, dass die Haut dort genau so viel Fett benötigt, wie auf den Wangen. Zu viel fett- und emulgatorreiche Zubereitungen können jedoch Entzündungsreaktionen mit bläschenartigem Ausschlag hervorrufen, vor allem um Mund, Nasenflügel und Augen. Mediziner sprechen dann von einer Mundrose beziehungsweise einer perioralen Dermatitis (auch "Stewardessen-Krankheit").
Tipp: Spezielle Pflegeserien für Mischhaut sollen deren unterschiedliche Bedürfnisse ausgleichen.
(D) Normale Haut
Die Reinigung
Klares Wasser genügt. Doch diese Haut verträgt auch Reinigungsprodukte aller Art. Deren Anwendung ist Geschmackssache.
Die Pflege
Dieser Hauttyp ist der unkomplizierteste. Auch bei minimaler Pflege sieht der Teint frisch aus und fühlt sich gut an. Die Haut bildet Fett und Feuchtigkeit im optimalen Verhältnis, sie pflegt sich quasi von selbst und braucht in der Regel keine Unterstützung von außen.
Wer sich gerne draußen aufhält, darf jedoch den Sonnenschutz nicht vergessen. Und im Winter bei deutlichen Minusgraden sollte man auch normale Haut vor Kälteschäden schützen. Besonders gut geeignet sind sogenannte Cold Cremes, die wieder abgenommen werden, sobald man in geheizte Räume kommt.