Logo der Apotheken Umschau

Wenn Lily Ebert auf der ­Videoplattform Tiktok über ihre Zeit im Konzentrationslager Auschwitz spricht, hören ihr 2,1 Millionen Menschen zu. Die in London lebende 99-Jährige klärt in den sozialen Medien über den Holocaust auf. Ihr Urenkel Dov Forman unterstützt sie dabei. Ebert ist eine sogenannte Granfluencerin – das Wort ist ein Mix aus den englischen Begriffen „Grandparents“ (deutsch: Großeltern) und „Influencer“ (einflussreiche Person). Gemeint ist: Eine Oma oder ein Opa, die oder der auf Social Media ein großes Publikum erreicht.

Betagte Internet-„Promis“ wie Lily Ebert sind hierzulande die Ausnahme. Mehr als die Hälfte der Senioren in Deutschland besitzt kein Smartphone. Sich online vernetzen heißt nicht gleich, berühmt zu werden. Aber: Vielen Seniorinnen und Senioren hilft der Schritt in die digitale Welt dabei, fit im Kopf zu bleiben, Neues zu lernen. ­Zudem kann man sich mit Familie und ­Bekannten austauschen. Volkshochschulen und Gemeinden bieten Einführungskurse, die erste Online-Kompetenzen vermitteln. Und Kinder oder Enkelkinder helfen gerne bei Fragen.

Enkel-Großeltern-Projekte

Manchmal tun sich Enkelkinder und Großeltern auch zusammen, um auf Social Media gemeinsam ihre Träume zu verwirklichen – wie bei Lily Ebert. Mit Mitte 80 eine Karriere als Sängerin starten, die eigenen Kochrezepte mit der Welt teilen oder einem virtuellen Publikum Märchengeschichten erzählen? Alles ist möglich, wie die Beispiele in diesem Artikel zeigen.


Quellen: