Logo der Apotheken Umschau

Petersilie: Ob kraus oder glatt: Petersilie gehört für viele zur Kräuter-Grundausstattung. Auch in Gerichten aus dem Nahen und Mittleren Osten findet sie häufig Verwendung. Für Schwangere ist das unproblematisch. Eine Einschränkung gibt es aber: „Wenn Petersilie blüht, bildet sie vermehrt das ätherische Öl Apiol“, sagt Saskia Hein, Ernährungswissenschaft­lerin von der Verbraucherzentrale Nordrhein-West­falen. „Das kann auch bei Nicht-Schwangeren in hoher Dosis Nieren und Leber schädigen.“ Deshalb: keine Petersilie nutzen, die Blüten trägt, und auch das reine äthe­rische Öl meiden.

Muskatnuss: Die normale küchenübliche Verwendung von Muskatnuss ist auch in der Schwangerschaft in Ordnung. Sie passt etwa zu Kartoffeln, hellen Soßen und vielen Gemüsegerichten. Dass Muskatnuss in größeren Mengen berauschend wirken kann, haben viele zumindest schon mal gehört. Solche hohen Dosen von mehreren Gramm haben darüber hinaus noch weitere negative Wirkungen, etwa Herz-Kreislauf-Probleme. Wer seine Speisen lediglich mit ein wenig Abrieb würzt, kommt aber nicht einmal in die Nähe dieser Mengen. Dafür, dass Muskatnuss Wehen auslösen kann, fehlen wissenschaftliche Belege.

Zimt: „Wer regelmäßig und viel damit würzt, sollte aber Ceylon-Zimt ver­wenden“, sagt Saskia Hein. Vor größeren Mengen der Sorte Cassia (länger als zwei Wochen am Stück mehr als zwei Gramm täglich) warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) – unabhängig von einer Schwangerschaft. Das liegt am enthaltenen Cumarin. Bei empfind­lichen Menschen kann der Stoff schon in relativ niedrigen Dosen die Leber schädigen. Für zimthaltige Lebensmittel wie Gebäck oder Desserts gelten EU-weite Grenzwerte für den Cumaringehalt. Gut zu wissen: Weil der cumarinarme Ceylon-Zimt teurer ist, schreiben Hersteller meist auf die Verpackung, wenn sie ihn verwenden, obwohl sie dazu nicht verpflichtet sind.

Kurkuma und Ingwer: „Wer regelmäßig und viel damit würzt, sollte aber Ceylon-Zimt ver­wenden“, sagt Saskia Hein. Vor größeren Mengen der Sorte Cassia (länger als zwei Wochen am Stück mehr als zwei Gramm täglich) warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) – unabhängig von einer Schwangerschaft. Das liegt am enthaltenen Cumarin. Bei empfind­lichen Menschen kann der Stoff schon in relativ niedrigen Dosen die Leber schädigen. Für zimthaltige Lebensmittel wie Gebäck oder Desserts gelten EU-weite Grenzwerte für den Cumaringehalt. Gut zu wissen: Weil der cumarinarme Ceylon-Zimt teurer ist, schreiben Hersteller meist auf die Verpackung, wenn sie ihn verwenden, obwohl sie dazu nicht verpflichtet sind.

Chili: Auch Chili und andere scharfe Gewürze wie Pfeffer oder Paprikapulver sind in der Schwangerschaft in küchenüblichen Mengen unbedenklich. Wie beim Ingwer können die Scharfstoffe bei Sodbrennen Beschwerden auslösen oder verstär­ken. Tendenziell werden bei Lebensmittelkontrollen in Pfeffer, Chili- und Paprikapulver häufiger Schwermetalle oder Reste von Pflanzenschutzmitteln entdeckt als in anderen Gewürzsorten. Bio-Produkte seien oft weniger belastet als konventionelle, sagt Ernährungswissenschaftlerin Hein: „Aber auch in ihnen konnten Rückstände gefunden werden.“ Weil die Gewürze normalerweise nur in kleinen Mengen verwendet werden, besteht laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit aber keine Gefahr für die Gesundheit.

Basilikum: Zum frischen Aroma des Basilikums trägt unter anderem das Estragol bei. Es ist Bestandteil des ätherischen Öls der Pflanze. In reiner Form konnte es in Tierstudien in großen Mengen krebs­erregend wirken. In den Basilikumblättern ist aber nur sehr wenig davon vorhanden – so wenig, dass es auch in der Schwangerschaft keinen Schaden anrichtet, diese Blätter in normalen Mengen zu essen. Ohnehin lassen sich Erkennt­nisse aus Tierversuchen nicht einfach auf den Menschen übertragen. Das reine ätherische Öl sollte aber, wie bei der Petersilie, gemieden werden.

Bei Gewürzen und Kräutern (sowie Kräutertees) gilt: Die Abwechslung macht’s. „Dann sind die Mengen einzelner Stoffe so gering, dass keine Gefahr besteht“, bestätigt auch Saskia Hein. Wichtig: Auch bei frischen Kräutern auf die Hygiene achten und sie gründlich waschen, um Reste von Erde zu entfernen.


Quellen:

  • Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Fragen und Antworten zu Cumarin in Zimt und anderen Lebensmitteln. https://www.bfr.bund.de/... (Abgerufen am 21.12.2022)
  • Verbraucherzentrale Brandenburg: Die ewige Frage: Cassia- oder Ceylon-Zimt?. Online: https://www.verbraucherzentrale-brandenburg.de/... (Abgerufen am 21.12.2022)
  • Verbraucherzentrale: Kurkuma - eine Pflanze für alle Fälle?. https://www.verbraucherzentrale.de/... (Abgerufen am 21.12.2022)
  • Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Curcumin in Nahrungsergänzungsmitteln: Gesundheitlich akzeptable tägliche Aufnahmemenge kann überschritten werden. https://www.bfr.bund.de/... (Abgerufen am 21.12.2022)
  • Fahimeh K, Hossein A, Abousaleh S et al.: A systematic review of the efficacy of alternative medicine in the treatment of nausea and vomiting of pregnancy. In: Journal of Obstetrics and Gynaecology: 01.01.2020, https://doi.org/...
  • Stanisiere J, Mousset PY and Lafay S: How Safe Is Ginger Rhizome for Decreasing Nausea and Vomiting in Women during Early Pregnancy?. In: Foods: 01.01.2018, https://doi.org/...
  • National Center for Complementary and Integrative Health: Ginger. https://www.nccih.nih.gov/... (Abgerufen am 21.12.2022)
  • Drugs and Lactation Database: Parsley. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/... (Abgerufen am 21.12.2022)
  • Dosoky NS und Setzer WN: Maternal Reproductive Toxicity of Some Essential Oils and Their Constituents. In: International Journal of Molecular Sciences: 01.01.2021, https://doi.org/...
  • Götz ME, Sachse B, Schäfer B et al.: Myristicin and Elemicin: Potentially Toxic Alkenylbenzenes in Food. In: Foods: 01.01.2022, https://doi.org/...
  • Verbraucherzentrale Bayern: Wie gesund ist Petersilie?. https://www.verbraucherzentrale-bayern.de/... (Abgerufen am 21.12.2022)