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Ich möchte auch im Winter gebräunt aussehen. Wie kann ich Selbstbräuner so benutzen, dass es möglichst natürlich wirkt?

Antwort von Dr. Uwe Schwichtenberg, Hautarzt aus Bremen: Gut, dass Sie Selbstbräuner statt Sonnenstrahlung benutzen wollen, um braun zu werden. Denn das Risiko für Hautkrebs durch Sonnenlicht und Solarium darf man nicht unterschätzen. Wichtig zu wissen: Selbstbräuner bieten selbst keinen UV-Schutz. Man muss trotzdem noch Sonnencreme verwenden — etwa beim Skifahren. Damit die Bräunung möglichst gleichmäßig aussieht, ist die Haut am besten glatt. Denn Unebenheiten werden besonders betont. Also: gut rasieren! Auch ein Peeling zuvor kann helfen. Hautfalten, etwa an Knien, Ellenbogen oder Hals, führen oft zu einem ungleichmäßigen Hautbild. Auch Alters-warzen treten optisch deutlicher hervor. Im Zweifel erst an einer unauffälligen Stelle ausprobieren. Bei zu langer oder zu warmer Lagerung sondern manche Selbstbräuner den Gefahrstoff Formaldehyd ab. Selbstbräuner also vor der Frist verbrauchen!

Ich, weiblich, habe einen leichten Oberlippenbart. Ist Gesichtsbehaarung bei Frauen normal?

Antwort von Dr. Pamela Mai, Dermatologin aus München: Absolut. Studien zeigen, dass 20 bis 25 Prozent der Frauen eine vermehrte Gesichtsbehaarung haben. Unsere Gene bestimmen, wo wir wie viele Haare haben. Wenn sich die Behaarung unerwartet verstärkt, obwohl andere weibliche Verwandte nicht betroffen sind, sollten Sie das einmal ärztlich abklären lassen. Oft sind hormonelle Veränderungen der Grund, etwa bei einer neuen Pille, in der Schwangerschaft oder Menopause. Nicht selten liegt auch ein sogenanntes polyzystisches Ovarialsyndrom vor: Das betrifft gutartige Follikel an den Eierstöcken, die zu viel männliches Hormon produzieren. All das kann man gynäkologisch behandeln lassen. Und keine Sorge: Wenn Sie Erkrankungen ausschließen können, die Haare aber loswerden wollen, geht das mit der richtigen Methode auch.

Mein erwachsener Sohn trinkt öfter zum Spaß codein-haltigen Hustensaft. Ist das gefährlich?

Antwort von Prof. Dr. Rainer Thomasius, Kinder- und Jugendpsychiater aus Hamburg: Opioidhaltiger Hustensaft wirkt in hoher Dosierung euphorisierend und betäubend, darauf zielt die Einnahme wohl ab. Es können aber auch Halluzinationen, Übelkeit oder eine verlangsamte Atmung auftreten. Wer das Mittel langfristig einnimmt, kann abhängig werden. Auch das Gedächtnis wird beeinträchtigt, außerdem sind Depressionen und Psychosen mögliche Folgen. Das größte Problem ist allerdings: Oft wird Hustensaft konsumiert, um die Effekte anderer Substanzen, wie etwa Cannabis, zu verstärken. Achtung: Das kann zu Atem-depressionen und im Extremfall zum Atemstillstand führen! Durch solche Kombinationen sind Menschen bereits verstorben. Gehen Sie am besten mit Ihrem Sohn in eine psychologische Sprechstunde. So lässt sich klären, unter welchen Umständen die Einnahme geschieht. Gegebenenfalls kann dann fachärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.