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Auslauf

Hunde und Katzen schwitzen nicht wie wir Menschen. Deshalb ist es wichtig, sie nicht unnötig hohen Temperaturen auszusetzen. „Spaziergänge und sportliche Aktivitäten mit dem Hund sollten deshalb in die frühen Morgen- und späten Abendstunden verlegt werden“, sagt Tierärztin Dr. Susanne Weber aus Albbruck in Baden-­Württemberg. Sie rät außerdem, die übliche Gassiroute zu verkürzen oder in ein schattiges Waldstück zu verlegen. Besitzer von Freigänger-Katzen sollten den Fellnasen ermöglichen, das Haus vor und nach Sonnenuntergang zu verlassen.

Trinken

Die Vierbeiner brauchen jetzt immer frisches Trinkwasser in Reichweite. Drinnen in der ­Wohnung und draußen im Garten am besten ­mehrere Näpfe aufstellen – und die Gefäße ­täglich reinigen, ­damit sie nicht verkeimen. Das gilt auch für die Futternäpfe. Um Kreislauf­beschwerden vorzu­beugen, sollten Hund und Katze nicht zu ­große Rationen auf einmal be­kommen. Tierärztin Weber rät, die tägliche Futterportion in mindestens zwei Einheiten aufzuteilen.

Fell- und Hautpflege

Damit kühlende Luft an die Haut gelangt, die Unterwolle regel­mäßig auskämmen. Filzknoten mit der Schere entfernen. Weißfellige, wenig behaarte Tiere mit schwach pigmentierter Haut sind durch Sonnenbrand gefährdet. Dr. Susanne Weber empfiehlt, Nase und Ohren mit Sonnencreme für Kinder (LSF 50, ohne Duftstoffe) zu schützen, um etwa Ohrrand-Tumore zu vermeiden.

Autofahrt

Wer keine Garage besitzt, sollte vor dem Start alle Autotüren öffnen und durchlüften. Bei Fahrtantritt die Klimaanlage einschalten, bei kleinem Gebläse. Denn auch Hunde und Katzen sind anfällig für Zugluft und könnten sich dadurch eine Augenentzündung einfangen. Die Vierbeiner dürfen im Sommer niemals im Auto zurückgelassen werden. Auch nicht für einen „kurzen“ Stopp beim Einkaufen. Ein durchgeglühtes Auto bedeutet Lebensgefahr, warnt Tierärztin Weber. Nach einer Untersuchung der Universität von Georgia (USA) heizt sich das Fahrzeuginnere bei einer Außentemperatur von 30 Grad in 30 Minuten auf 46 Grad auf.

Hitzschlag

Erste Anzeichen für eine Überhitzung beim Hund: starkes Hecheln und Speichelfluss. „Manchmal röten sich auch die Innenseiten der Ohren und werden sehr heiß“, sagt Susanne Weber. Hat das Tier Gleichgewichts­störungen, Durchfall und Erbrechen, steht es kurz vor dem Kollaps. Katzen liegen häufig stark hechelnd auf dem Bauch oder gehen unruhig hin und her, wenn
ein Kreislaufkollaps droht. Erste Hilfe bei Verdacht auf einen Hitzschlag: Das Tier sofort in eine kühle Umgebung bringen und mit handwarmen Umschlägen kühlen. Lauwarmes Trinkwasser anbieten. Dann möglichst ­umgehend die tierärztliche Praxis aufsuchen.


Quellen:

  • Verband für das Deutsche Hundewesen e.V. (VDH): Hitzschlag bei Hunden. https://www.vdh.de/... (Abgerufen am 01.06.2023)
  • University of Georgia: UGA experts warn of heat dangers for children and animals. https://news.uga.edu/... (Abgerufen am 01.06.2023)