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Ich höre schlecht. Meine Kinder
drängen mich zu
einem Hörgerät.
Aber damit würde ich
mir schrecklich alt
vorkommen.

Antwort von Jakob Stephan Baschab, Hörakustiker aus Lübeck:

Eine Verschlechterung des Hörvermögens kann in jedem Alter vorkommen, daher finden Sie auch in allen Altersgruppen Menschen, die sogenannte Hörsysteme nutzen. Es zeigt sich, dass insbesondere jüngere und technikaffine Menschen kaum Hemmungen haben, ein Hörgerät zu tragen. Das liegt auch an den technischen Möglichkeiten, die moderne Hörsysteme heute bieten: Zum Beispiel kann man direkt über das Hörsystem Musik hören oder es per Bluetooth ans Handy koppeln.

Berücksichtigen sollte man bei der Entscheidung auch, dass der Hörverlust mit der Zeit zunimmt, wenn er nicht versorgt wird. Gleichzeitig verlernt das Gehirn, Gehörtes richtig zu verstehen. Das heißt: Je später Sie sich für ein Hörsystem entscheiden, desto schlechter wird Ihr Gehör. Zudem werden Sie länger brauchen, um das Hören mit Hörsystem wieder zu „erlernen“. Schwerhörigkeit führt zu ­einem Verlust von Lebensqualität. Wer schlecht hört, zieht sich oft zurück, hat weniger soziale Kontakte. Das führt dann letztlich dazu, dass man sich eher ohne Hörsystem alt vorkommen wird. Lassen Sie Ihre Hörfähigkeit daher unbedingt zeitnah in Ihrer HNO-Praxis oder bei einem Hörakustiker überprüfen.

Ich, weiblich,
68 Jahre alt, habe ­ seit Längerem
keine Lust mehr auf Sex. Kann ich ­daran etwas ändern?

Antwort von Dr. Roswitha Engel-
Széchényi, Sexualmedizinerin aus
Stuttgart:

Ein Mangel an oder Verlust von sexueller Lust kann in jedem Alter sowohl bei Männern als auch bei Frauen vorkommen. Eine verminderte sexuelle Lust gilt sogar als die häufigste Sexualstörung. Wichtig ist: Wenn Sie nicht darunter leiden, müssen Sie daran gar nichts ändern. Wenn Sie der Mangel an sexueller Lust aber belastet, zu Schuldgefühlen führt oder Beziehungsprobleme verursacht, sollten Sie sich Hilfe holen.

Manchmal können die Beschwerden auch Nebenwirkungen von Medikamenten sein. Sprechen Sie am besten mit Ihrer Frauenärztin darüber. Sie kann Sie gegebenenfalls auch zu einem speziell ausgebildeten Sexualmediziner überweisen. In einem ausführlichen Gespräch mit Ihnen und eventuell Ihrem Partner erarbeiten Sie dort gemeinsam die Ursachen der Libidostörung. Meist spielen sowohl körperliche als auch psychische oder soziale Auslöser eine Rolle. Ganz individuell ergeben sich daraus unterschiedliche Therapie­ansätze. Gut zu wissen ist: Grundsätzlich sind Libidostörungen genauso wie jede andere Sexualstörung behandelbar.

Ich habe gehört, dass man durch die Einnahme der Pille viele Hormone ausscheidet. Was macht das mit der Umwelt?

Antwort von Miriam Oster,
Apothekerin aus Oberursel:

Nehmen Sie die Verhütungspille, scheidet der Körper „überschüssige“ Hormone und deren Abbau­stoffe über den Urin aus. Leider sind unsere Kläranlagen bisher nicht in der Lage, diese Hormone vollständig aus dem Abwasser herauszufiltern. Dadurch gelangen sie in Flüsse und andere Gewässer. Das wirkt sich auf die Umwelt aus. Bei Fischen führen die Hormone beispielsweise dazu, dass sich auf Dauer mehr weibliche und weniger männliche Tiere entwickeln. Neue Filtermethoden sind also wichtig, damit wir in Zukunft die Umwelt besser vor Hormonen und auch anderen Arzneimittelrückständen schützen können. Wenn Sie das Thema sehr belastet, können Sie auch mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt besprechen, ob eine hormonfreie Verhütungsmethode für Sie in Betracht kommt.