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Wir alle kommen täglich mit Millionen von Erregern in Kontakt. Doch pflegebedürftige Menschen haben meist ein schwächeres Abwehrsystem als gesunde. Deshalb sind sie besonders anfällig für Pilzinfektionen. Der kann sich in Form von geröteten, schuppenden Stellen am Körper oder weißen Belägen im Mund zeigen.

Achtung bei Feuchtigkeit

Hautpilze können sich theoretisch am ganzen Körper vermehren. Doch sie mögen es vor allem warm und feucht: Füße und Nägel, Körperfalten und Schleimhäute trifft es deshalb am häufigsten. Wenn Sie Ihren Angehörigen duschen, die Leisten und bei Frauen die Haut unter der Brust trockentupfen. Bei einem Fußbad die Zwischenräume zwischen Zehen und Fingern nicht vergessen!

Feuchtigkeit entsteht auch in Schuhen und Strümpfen durch synthetische Materialien. Setzen Sie besser auf Leder und Baumwolle – die sind atmungsaktiv. Bettlägrigen Patientinnen können Sie Vlieskompressen oder Mullstreifen unter die Brust legen, wo es ebenfalls häufig feucht bleibt. Taschentücher eignen sich dafür nicht.

"Für Feinwäsche bei 30° ist auch ein Antipilz-Wäschespüler praktisch"

Apothekerin Tanja Grasberger aus Miesbach

Problemzone Mund

Auch in der Mundschleimhaut siedeln sich Pilze gerne an – etwa nach Anwendung von Kortisonsprays gegen Asthma. Spülen Sie deshalb nach jeder Anwendung den Mund und achten Sie auf gute Mundhygiene. Zahnprothese säubern nicht vergessen!

Mundtrockenheit erhöht das Risiko für Pilzinfektionen. Ein Trick von Pflegewissenschaftlerin Maria Krause: "Reichen Sie kleine Eiswürfel, die Sie mit Zitronenstückchen gefüllt haben. Das fördert den Speichelfluss." Wenn sich im Mund verdächtige Veränderungen zeigen - z.B. ein weißlicher Belag - zeigen Sie die bitte dem Arzt.

Die Abwehr stärken 

Eine ausgewogene Ernährung stärkt den Organismus und damit auch die Abwehrkraft. Stellen Sie genügend Wasser oder Kräutertees auf den Tisch: Wer seine Haut gesund halten will, sollte genügend trinken. Besonders Diabetiker müssen unbedingt auf gute Blutzuckerwerte achten: Schlechte Werte beeinträchtigen die Abwehr und begünstigen Hauttrockenheit.

Achten Sie auf eine gute Körperhygiene – doch zu viel Waschen ist ungesund und greift den natürlichen Schutzmantel der Haut an. Benutzen Sie beim Waschen keine Seife, sondern hautneutrale Syndets und pflegen Sie die Haut mit Lotionen oder Cremes. Schuppende, rissige Hautstellen sind Einfallstore für Keime.

Hygiene beachten 

Pilz-Erreger breiten sich gerne aus. Achten Sie deshalb genau auf die Hygiene. Das heißt: Jedes Handtuch, jede Socke oder Kompresse, die Kontakt mit dem Pilz hatte, täglich wechseln oder bei mindestens 60 °C getrennt waschen. Einmaltücher sollten Sie sofort entsorgen. Setzen Sie das Pediküre-Set nur bei der kranken Person ein, desinfizieren Sie Ihre Hände nach jeder Pflegeprozedur, und gehen Sie im Haus nicht barfuß.

Lassen Sie sich in der Apotheke beraten

Gegen Pilzerkrankungen gibt es Salben, Sprays, Lutschpastillen oder Nagellacke. Die rezeptfreien Mittel enthalten Wirkstoffe, die die häufigsten Erreger abtöten: Lassen Sie sich dazu in der Apotheke beraten. Bis ein Pilz verschwunden ist, kann es Monate dauern, bei Nagelpilz sogar mehr als ein Jahr. Haben Sie deshalb Geduld – und setzen Sie die Anti-Pilz-Salbe nicht zu früh ab. Vielleicht braucht Ihr Angehöriger spezielle Antipilztabletten zum Einnehmen. Leidet Ihr Angehöriger unter Krankheiten wie Diabetes oder nimmt er Mittel ein, die das Immunsystem schwächen? Sprechen Sie mit einem Arzt. Er verordnet Medikamente und kann auch andere Ursachen für das Hautproblem ausschließen, etwa Psoriasis oder Ekzeme.