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Wie wirkt Paracetamol?

Die Substanz aus der Gruppe der antipyretischen Analgetika senkt Fieber und lindert Schmerzen. Obwohl die schmerzlindernde Wirkung schon 1893 entdeckt wurde, ist der Mechanismus dahinter bis heute nicht vollständig geklärt.

Wechsel- und Nebenwirkungen von Paracetamol

Paracetamol ist in therapeutischen Dosen gut verträglich. Im Gegensatz zu anderen Schmerzmitteln wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure (ASS) oder Diclofenac hat es kaum unerwünschte Effekte auf die Blutgerinnung oder den Magen-Darm-Trakt. Sehr selten kann es zu schweren allergischen Reaktionen kommen.

Allerdings kann der Wirkstoff die Leber angreifen, wenn man ihn deutlich überdosiert, Lebererkrankungen hat oder auch Mittel einnimmt, die den Abbau von Paracetamol hemmen. Dazu gehören manche Medikamente gegen Epilepsie oder Metoclopramid gegen Übelkeit. Auch chronischer Alkoholkonsum kann die Effekte von Paracetamol auf die Leber verstärken.

Eine gefährliche Überdosierung zeigt sich meistens innerhalb von 24 Stunden durch Übelkeit, Blässe, Unterleibsschmerzen und Appetitlosigkeit. Suchen Sie bei Überdosierung unbedingt rasch Ihre Ärztin oder Ihren Arzt auf oder wenden Sie sich an den ärztlichen Notdienst. Im Zweifel wählen Sie die Notrufnummer 112. Es gibt ein Gegenmittel, das im frühen Stadium einer Vergiftung gegeben werden kann.

Wussten Sie, dass...

...die WHO Paracetamol als unentbehrlichen Wirkstoff einstuft? Und das seit 1977. Die Liste der unentbehrlichen Wirkstoffe wird alle zwei Jahre aktualisiert. Paracetamol ist zweimal gelistet: für die Anwendungsgebiete Schmerzen und Migräne. Bei Entzündungen empfiehlt die WHO den Einsatz nicht.

Dosierung und Anwendung von Paracetamol

Achten Sie auf die Dosierung und den zeitlichen Einnahmeabstand von mindestens sechs Stunden. Dosierungen nach Körpergewicht und Alter finden Sie im Beipackzettel. Besonders bei Kindern, deren Gewicht sich stetig ändert, sind Unter- oder Überdosierungen von Paracetamol häufig.

Sollten Sie Paracetamol mehrmals täglich anwenden, zum Beispiel bei einer fieberhaften Erkältung, achten Sie darauf, die Tageshöchstmenge an Paracetamol nicht zu überschreiten. Bei Erwachsenen beträgt diese 60 Milligramm pro Kilo Körpergewicht oder 4 Gramm insgesamt. Kombinationspräparate gegen Erkältungen enthalten häufig Paracetamol. Diese Menge muss mitberechnet werden.

Wenden Sie Paracetamol nicht länger als drei Tage an – es sei denn, Ihre Ärztin oder Ihr Arzt hat etwas anderes empfohlen.


Quellen:

  • Dr. Isabelle Viktoria Maucher, Nurcan Alnouri : Paracetamol. Gelbe Liste: https://www.gelbe-liste.de/... (Abgerufen am 13.10.2022)
  • Mutschler E. : Paracetamol. In: Mutschler Arzneimittelwirkungen 01.01.2013, 10: 215