Corona: Auf diese Punkte sollten Sie beim Test-Anbieter achten
Ob in einem Partyzelt auf einem Parkplatz oder in einem ehemaligen Schuhgeschäft: Coronatest-Zentren gibt es gerade in größeren Städten gefühlt an jeder Ecke.
Doch nicht nur wegen aufgedeckter Abrechnungsbetrügereien einzelner Anbieter kann man sich manchmal fragen: Wie verlässlich sind die Zentren und die Schnelltest-Ergebnisse, die sie liefern?
Fakt ist, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Zentren, die die kostenlosen Bürgertests anbieten, eine Schulung gemacht haben müssen. Man sollte also davon ausgehen, dass sie wissen, wie etwa der Abstrich in der Nase genommen werden muss. Die Qualität des Abstrichs pauschal zu beurteilen, sei jedenfalls schwierig, sagt der HNO-Arzt Bernhard Junge-Hülsing aus Starnberg. Aber er nennt zumindest Anhaltspunkte, auf die man achten kann.
In jedem Loch drei bis vier Mal drehen
„Wenn der Tupfer in beide Nasenlöcher zwei Zentimeter tief reingeschoben wird und darin jeweils drei, vier Mal gedreht wird, ist das schon gut“, sagt der Mediziner. Definitiv schlecht sei, wenn der Tupfer nur in ein Nasenloch kurz rein und raus geschoben wird
Wer etwa wegen einer krummen Nasenscheidewand nur aus einem Nasenloch gut abgestrichen werden kann, bei dem sollten die Testerin oder der Tester tiefer in den Nase-Rachen-Bereich gehen, rät der Arzt. „Das Wichtigste ist, dass genug Nasensekret gewonnen wird.“
Auch die Lagerung der Tests und die herrschende Temperatur in den Räumlichkeiten könnte die Qualität der Ergebnisse beeinflussen. Die Schnelltests sind temperatursensitiv und haben eine vom Hersteller angegebene Spanne, in der sie eingesetzt werden sollten. 15 bis 30 Grad zum Beispiel. Höhere Temperaturen könnten das Ergebnis eines Tests in dem Fall verfälschen.
Im Zweifel zu einem anderen Anbieter
Wie die Tests gelagert werden und generell die Abläufe im Zentrum sind, lässt sich von Nutzerseite nur schwer einschätzen. Wer Bedeken an der Qualität hat, dem bleibt letztlich nur übrig, nachzufragen und sich im Zweifel bei einem anderen Anbieter testen zu lassen.
Egal, wie verlässlich der Testablauf letztlich ist: Fällt das Ergebnis negativ aus, sollten sich Getestete nicht in Sicherheit wiegen. Die Hygieneregeln halten sie lieber weiterhin ein. Gerade am Anfang und gegen Ende einer Corona-Infektion besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass Schnelltests negativ ausfallen, obwohl weiterhin Ansteckungsgefahr von einem selbst ausgeht.
Umgedreht können Schnelltests auch falsch-positiv sein. Aus diesem Grund muss ein positives Ergebnis immer durch einen zuverlässigeren PCR-Test bestätigt werden.