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Treten Hypoglykämien gehäuft auf, kann die Schwelle bis zur Freisetzung gegenregulatorischer Hormone (siehe Gegenregulation, hormonelle) so weit sinken, dass die durch Adrenalin ausgelösten Warnsymptome erst sehr spät oder auch gar nicht mehr erkannt werden. Ein hiervon betroffener Diabetiker ist nur eingeschränkt oder überhaupt nicht in der Lage, sich selbst bei einem Blutzuckerabfall zu helfen.

Bei unbemerkten Hypoglykämien ist mit Funktionsausfällen des Gehirns bis zur Bewusstlosigkeit zu rechnen. Neben möglichen Folgen für das Gehirn kann dies mit einer erheblichen Gefährdung des Betroffenen und unter Umständen auch Unbeteiligter verbunden sein, z.B. bei Teilnahme am Verkehr, Arbeit an laufenden Maschinen oder auf Leitern und Gerüsten. Konsequenzen vor allem für Führerschein und Arbeitsplatz sind möglich.

Kurse zum besseren Erkennen der Warnsymptome

Auch nach langjährigem Diabetes kann es durch ein Nachlassen des Adrenalin-Effektes zu einer Unterzucker-Wahrnehmungsstörung kommen. Wegen der großen gesundheitlichen und sozialen Bedeutung dieses Problems wurden Kurse entwickelt, in denen an einer verbesserten Wahrnehmung der Warnsymptome sowie einer Insulintherapie mit verringerter Unterzuckerungsgefahr gearbeitet wird. Diese Kurse werden ambulant in diabetologischen Schwerpunktpraxen und stationär in Diabeteskliniken angeboten.