Gymnastik: 15 Minuten für die Venen
Spüren Sie abends Ihre Beine? Vor allem, wenn es draußen heiß ist? Dann sind Sie nicht allein: Rund 70 Prozent der über 50-jährigen Deutschen klagen über Probleme mit den Venen. Die Gefäßschwäche äußert sich vor allem in den Beinen. Dort verweilt das Blut, das eigentlich zügig zum Herzen zurücktransportiert werden sollte, besonders leicht und ruft so das schwere Gefühl hervor.
Die Ursache sind schwache Venenwände, die dem Druck des Blutstroms alters- oder veranlagungsbedingt nicht mehr standhalten und ausleiern. Als Folge werden die Venenklappen, die wie Ventile den Rückfluss verhindern sollen, undicht: Das Blut sackt ab. Fallen dann noch Ihre Venenmuskelpumpen aus, weil Sie sich zu wenig bewegen, wird es höchste Zeit, das geschwächte Team auf Vordermann zu bringen.
Nutzen Sie doch die Zeit, die Sie abends vor dem Fernseher verbringen, um für 15 Minuten Ihre Venen zu trainieren! Länger dauern die Übungen nicht. Und sie sind so einfach, dass man sie leicht nebenher machen kann. Tipp: Was genau hinter schweren Beinen steckt, sollte ein Arzt abklären. Er kann entscheiden, ob eine Therapie nötig ist oder ob womöglich eine andere Krankheit dahintersteckt.
Sechs Gymnastik-Übungen für die Venen:
Zehenspitzen-Stand
Stellen Sie sich aufrecht hinter einen Stuhl oder den Fernsehsessel. Halten Sie sich zur Sicherheit an der Lehne fest. Nun richten Sie sich langsam auf, indem Sie sich auf die Zehenspitzen stellen. Kurz halten. Langsam wieder absenken. Das wiederholen Sie zehnmal. Kurze Pause. Dann erneut zwei Durchläufe mit jeweils zehn Wiederholungen.
Fußwippe in Rückenlage
Legen Sie sich auf den Rücken – ob auf dem Sofa, dem Teppich oder einer Matte. Ihre Arme liegen neben dem Körper. Heben Sie nun die Beine an, und strecken Sie beide in Richtung Decke. Ihre Knie können dabei ruhig etwas angewinkelt bleiben. Nun ziehen Sie die linke und die rechte Fußspitze erst nach oben in Richtung Decke, dann nach unten in Richtung Knie. Zehnmal. Kurz pausieren. Anschließend noch zwei Durchläufe mit jeweils zehn Wiederholungen.
Luft-Radeln
Bleiben Sie in der Rückenlage. Ihre Arme sind wieder neben dem Körper ausgestreckt. Ein Bein winkeln Sie an und stellen es auf. Das andere Bein fährt Rad in der Luft. Achten Sie darauf, dass sich der Fuß dabei kräftig mitbewegt. Machen Sie drei Durchläufe mit jeweils zehn Wiederholungen. Kurze Pause. Nun das Bein wechseln.
Fußwippe in Bauchlage
Drehen Sie sich auf den Bauch. Die Übung können Sie auf dem Boden oder auf dem Sofa ausführen. Beine liegen parallel. Heben Sie nun ein Bein etwa 30 Zentimeter an und halten es auf dieser Höhe. Fuß samt Fußspitzen langsam kräftig strecken und anziehen. Achten Sie darauf, die Übung nicht zu schnell auszuführen. Dreimal je zehn Wiederholungen. Kurze Pause. Dann Bein wechseln.
Ball drücken
Legen Sie sich auf den Rücken. Ihre Beine sind angewinkelt. Halten Sie einen kleinen Ball mit Ihren inneren Fußknöcheln fest. Sie können dazu auch ein Wollknäuel, einen großen Apfel oder ein festes Kissen nehmen. Strecken Sie die Beine nun langsam zur Decke. Üben Sie dabei einen gleichmäßigen Druck auf den Ball aus. Oben kurz halten, dann wieder absenken. Zehnmal wiederholen mit drei Durchläufen.
Ferse-Spitze
Setzen Sie sich auf einen Stuhl oder Sessel. Ihre Oberschenkel bilden einen rechten Winkel zu den Unterschenkeln, die Füße stehen parallel. Stellen Sie nun die linke Fußspitze und die rechte Ferse auf den Boden, anschließend die linke Ferse und die rechte Fußspitze. Das trainiert die Muskeln im Sprunggelenk. 20-mal wiederholen. Kurze Pause. Dann noch einmal von vorne.