Logo der Apotheken Umschau

Angenehmes Licht fördert die Konzentration - und die Augen ermüden nicht so schnell. Daher ist auch im Homeoffice wichtig, auf gute Lichtverhältnisse zu achten. Doch was bedeutet das genau? Die wichtigsten Fragen und Antworten:

Wo sollte der Schreibtisch stehen?

Helles Tageslicht aktiviert Körper und Geist. Wenn möglich steht der Schreibtisch also senkrecht zum Fenster. „Das seitlich hineinströmende Licht blendet weniger als frontales Tageslicht“, erklärt Andreas Wojtysiak von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (baua).

Den Schreibtisch sollte man zudem passend zum Lichteinfall ausrichten. Für Rechtshänder bedeutet dies: Das Tageslicht sollte über die linke Schulter fallen. Bei Linkshändern sollte es über die rechte Schulter scheinen, erläutert Wojtysiak. So verhindert man, dass die Schreibhand Schatten wirft.

Wie hell soll das Licht am Arbeitsplatz sein?

Mit Tageslicht könne man laut Wojtysiak 1000 bis 2000 Lux am Arbeitsplatz erreichen. Zum Vergleich: Im Büro sind mindestens 500 Lux auf der Schreibtischfläche vorgeschrieben.

Lux (lx) kennzeichnet die Intensität, mit der eine Fläche beleuchtet wird. Den Wert könne man mit einem Luxmeter messen, erklärt Jürgen Waldorf von der Brancheninitiative licht.de in Frankfurt am Main. Für einen ungefähren Richtwert reichen auch Apps aus - deren Qualität und Genauigkeit kann aber sehr unterschiedlich ausfallen.

Grundsätzlich gilt: „Ältere Arbeitnehmer brauchen mehr Licht als jüngere“, so Waldorf. „Da dürfen es auch etwas mehr Lux oberhalb der Norm-Empfehlung sein.“

Sollte man Tageslicht mit Kunstlicht kombinieren?

Oft reicht Tageslicht nicht aus, um den Arbeitsplatz zu beleuchten. „Wenn nötig, kann Tageslicht in den frühen Morgenstunden und abends durch Kunstlicht ergänzt werden“, sagt Peter Schick von der Stiftung Warentest. Am hellsten sind tageslichtweiße Lampen - und damit am besten geeignet. Ihre Farbtemperatur reicht bis zu 6000 Kelvin (K).

„Je kühler die Farbe, desto mehr Blauanteile hat das Licht“, erklärt Schick. Die Blauanteile helfen uns, morgens aktiv zu werden beziehungsweise abends wach zu bleiben. Aber: „Wer gut einschlafen will, sollte zuvor keine helle Tageslichtlampe nutzen“, rät Schick.

Darauf gehen Lampen ein, die den eigenen Biorhythmus unterstützen: „Morgens bis zum frühen Nachmittag fördert neutralweißes Licht die Konzentration. Am Abend schaltet man gedämpftes, warmes Licht ein und stellt auch den Bildschirm auf Nachtmodus“, erklärt Jürgen Waldorf.

Für die gehobene Ausstattung des Heimbüros gibt es dimmbare Lampen mit einem Tageslichtsensor. So fällt immer dieselbe Lichtmenge auf den Schreibtisch - angepasst an den jeweiligen Tageslichteinfall.

Wie beleuchtet man seinen Schreibtisch am besten?

„Ein Schreibtisch wird am besten von oben hell und vollflächig beleuchtet, entweder mit einer Decken- oder einer Stehleuchte“, rät Wojtysiak. Wichtig dabei: die Leuchte außerhalb des Sichtbereiches zu befestigten - sie sollte das Licht weit über der Kopfhöhe abgeben, damit sie nicht blendet.

Schick empfiehlt, eine LED-Röhre über oder hinter dem Monitor zu befestigen. Das verhindere auch Spiegelungen. „Für besondere Sehaufgaben baut man sich dann eine Lichtinsel mit einer weit verstellbaren Spotlampe auf dem Schreibtisch“, sagt Schick. Deren Position hängt von den Schreibgewohnheiten ab. Auch hier sollte da Licht für Rechtshänder von links kommen - um umgekehrt, so Waldorf.

Für Video-Konferenzen empfiehlt Waldorf, zusätzlich eine Leuchte frontal oberhalb des Bildschirms anzubringen, um das Gesicht gleichmäßig auszuleuchten. Um den Kontrast zu erhöhen, kann man zudem eine Lichtquelle hinter dem Bildschirm positionieren - ähnlich einer TV-Hintergrundbeleuchtung, erläutert Waldorf.

Sind LEDs für den Arbeitsplatz geeignet?

LEDs sparen Strom. Ihre Lichtausbeute sei zudem besser geworden. „Eine LED-Röhre, die 2000 bis 2500 Lumen aufweist, eignet sich gut über einem Schreibtisch. Das entspricht etwa der Lichtleistung von zwei 100-Watt-Birnen“, erklärt Peter Schick.

Lumen (lm) gibt an, wie viel Lichtstrom die Lampe liefert. Je höher die Zahl ist, desto heller leuchtet die Lampe. LED-Lampen gibt es in vielen Lichtfarben und Bauformen, auch für klassische Schraubgewinde - etwa E27 und E14.

Welche Lichtquelle eignet sich für eine richtige Farbwiedergabe?

In manchen Berufen ist es wichtig, dass Farben exakt widergegeben werden. Tageslicht hat einen Farbwiedergabe-Index von 100 - abgekürzt mit CRI oder Ra-Wert. Bei künstlichen Lichtquellen für den Wohnbereich liegt dieser Wert mindestens bei 80.

„Wem beim Arbeiten eine genaue Farbwiedergabe wichtig ist, der sollte eine Lichtquelle mit einen Ra-Wert zwischen 90 und 95 oder noch höher wählen“, empfiehlt Andreas Wojtysiak. Gute LEDs erreichen in der Regel einen Wert von 98.

Halogenlampen kommen dem Tageslichtwert von 100 am nächsten. Aber man sollte sie nur auf Einsatzgebiete beschränken, bei denen man gutes Licht kurzzeitig braucht, rät Schick.

Denn Halogenlampen werden im Vergleich zur LED heiß und sie halten kürzer - etwa 1000 bis 2000 Stunden. Während eine LED etwa 15000 Stunden hält. Daher verbrauchen Halogenlampen etwa zehnmal mehr Strom als LEDs, erklärt Schick.

Wie sollte man die Umgebung des Arbeitsplatzes beleuchten?

Grundsätzlich sollte man indirektes Raumlicht mit direktem Arbeitsplatzlicht kombinieren - etwa Steh- oder Pendelleuchten und Wandleuchten, rät Waldorf. Idealerweise seien die Leuchten dimmbar.

Das Licht in der direkten Umgebung des Arbeitsplatzes sollte auf 300 Lux kommen. „Auch das grelle Licht des Bildschirms wird durch eine harmonische Helligkeitsverteilung abgefangen“, erklärt Waldorf.

Umgebungslicht beziehungsweise eine Grundbeleuchtung sei wichtig. Da sonst die Augen schnell ermüden, wenn sie sich ständig zwischen einem hellen Arbeitsplatz und einer dunklen Umgebung umstellen müssen.