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Eine Gruppe schwedischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler hat für die Untersuchung 96 Studien ausgewertet und schlussfolgerten: Säuglinge, die über einen Zeitraum von sechs bis zwölf Monaten oder länger gestillt wurden, hatten ein geringeres Risiko, an Typ-1-Diabetes zu erkranken als Babys, die weniger als sechs Monate die Brust bekamen. Das Relative Risiko (RR) liegt laut der Untersuchung bei 0,39 – das bedeutet, dass die länger gestillten Babys gegenüber den kürzer gestillten Babys ein um 61 Prozent verringertes Risiko haben, an Typ-1-Diabetes zu erkranken.

Gleiches gilt wohl für Säuglinge, die mindestens zwei bis drei Monate ausschließlich gestillt wurden. Ihr Risiko für Typ-1-Diabetes war im Vergleich zu Säuglingen, die weniger als zwei Monate ausschließlich gestillt wurden, um 32 Prozent verringert (RR 0,68).

Diese Untersuchung sei nur ein erster Hinweis, betonte eine der Wissenschaftlerinnen bei der Präsentation der Ergebnisse auf der Jahrestagung der European Association for the Study of Diabetes (EASD). Weitere Forschung sei notwendig, bevor hierzu Ernährungsempfehlungen gegeben werden könnten.

Generell gilt Stillen aus vielen Gründen als die beste Option für das Baby, nicht nur wegen des möglichen Einflusses auf das Diabetesrisiko. Die nationale Stillkommission empfiehlt, Säuglinge mindestens bis zum Beginn des fünften Monats ausschließlich zu stillen. Spätestens zu Beginn des siebten Monats sollten Eltern mit der Beikost beginnen – dafür muss aber nicht abgestillt werden.