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Ist es für Kinder gesünder, regelmäßig zu frühstücken?

Für Kleinkinder empfiehlt das For­schungsdepartment für Kinder­ernäh­rung in Bochum fünf Mahlzeiten am Tag: Frühstück, Mittag-, Abend­essen sowie zwei kleine Snacks. "Kinder wachsen und bewegen sich in der Regel viel, daher brauchen sie regelmäßig Energie", sagt Dr. Ursel Wahrburg, Professorin für Ernährungswissenschaften an der Fachhochschule Münster. Wer sich zu den Haupt­mahlzeiten satt isst, snackt zwischendurch weniger Ungesundes. Das wie­derum senkt das Risiko, übergewich­tig zu werden oder an Diabetes zu erkranken. Somit gehört das Frühstück zu den wichtigen Mahlzeiten am Tag.

Lecker und gesund starten

Um die Energie- und Nährstoffspeicher des Körpers wieder aufzufüllen, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ein vollwertiges Frühstück: mit Vollkornbrot, Müsli (ohne Zuckerzusatz), frischem Obst, Gemüse und Milchprodukten. "Schön ist, wenn Eltern dabei für etwas Abwechslung sorgen, sonst ist das Frühstück schnell die eintönigste Mahlzeit des Tages", meint Ursel Wahrburg. "Es muss nicht viel sein: einen Tag Paprikaschnitze zum Käsebrötchen, am nächsten ein Brot mit Frischkäse oder Quark und Gurke, am übernächsten darf es ein leckeres Marmeladenbrot sein. Das genügt schon."

Bitte ohne Zwang

Ihr Kind mag partout nichts ­essen? Dann üben Sie keinen Druck aus. In der Regel melden Kinder sich, wenn sie Hunger haben. Und in der Kita essen sie spätes­tens, wenn sich alle zum gemeinsamen Frühstück versammeln. Manche Ein­­rich­tungen bereiten eines zu, in anderen geben Eltern etwas mit. Sorgen Sie für Abwechslung: mal ein Käse-Vollkornbrot mit Gemüse, mal Joghurt mit Hafer­flocken und Obst.

Dr. Ursel Wahrburg, Professorin für Ernährungswissenschaft an der FH Münster

Dr. Ursel Wahrburg, Professorin für Ernährungswissenschaft an der FH Münster

Etwas Warmes tut gut

Morgens herrscht immer Hektik, und es ist einfach keine Zeit für ein gemeinsames Frühstück? ­Ver­biegen Sie sich nicht. Während Sie Ihren Kaffee trinken, bieten Sie Ihrem kleinen Schatz einfach eine Tasse warme Milch oder Tee an. ­Etwas Warmes im Bauch macht ein wohliges Gefühl, zumal müde ­­­Kin­der häufig frösteln. Milch sättigt zu­dem etwas.

Kinder Orientieren sich an Vorbildern

"Ob wir frühstücken oder nicht, hängt stark von unseren Gewohnheiten ab", sagt die Ernährungsexpertin. Wer also möchte, dass der Nachwuchs nicht mit leerem Magen in den Tag startet, sollte selbst eine Kleinigkeit essen. Um dem Chaos morgens vorzubeugen, kann man bereits am Vorabend den Tisch fürs gemeinsame Frühstück vorbereiten. Sind Kinder ein Familienfrühstück gewohnt, werden sie dann auch später eher etwas essen wollen.