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Was sind die Nieren?

Die Nieren sind Ausscheidungsorgane. Die Form einer Niere erinnert an eine Bohne. Einfach erklärt, filtern die Nieren Stoffe aus dem Blut, die dort überflüssig sind oder nicht hingehören. Diese werden dann mit dem Harn ausgeschieden. So helfen die Nieren zum Beispiel mit, den pH-Wert im Körper konstant in seinen engen Grenzen zu halten oder den Salz-Wasser-Haushalt zu steuern. Daneben bilden die Nieren aber auch Hormone, die zum Beispiel an der Blutbildung oder an der Regulation des Blutdruckes beteiligt sind.

Wo liegen die Nieren?

Es gibt zwei Nieren, eine linke und eine rechte. Sie befinden sich im Bereich der Flanken, weshalb bei Nierenerkrankungen der Schmerz auch häufig dort lokalisiert ist. Die rechte Niere liegt üblicherweise etwas tiefer als die linke, da über der rechten Niere die Leber ihren Platz hat, die viel Raum einnimmt.

Video: Lage der Nieren im Körper

Welche Hormone werden in der Niere gebildet?

Die Nieren bilden verschiedene Hormone:

  • Erythropoetin: Dieses Hormon regt die Bildung der roten Blutkörperchen an. Es wird ausgeschüttet, wenn die Sauerstoffversorgung der Nierenrinde zu gering ist.
  • Renin: Ist an der Regulation des Salz-Wasser-Haushaltes und des Blutdruckes beteiligt. Es wird zum Beispiel ausgeschüttet, wenn der Blutdruck in dem die Niere versorgenden Gefäß nicht hoch genug ist.
  • Calcitriol (Vitamin D3): In der Niere wird im Körper produziertes Vitamin D in einem letzten Produktionsschritt in seine aktive Form überführt. Davor liegen bereits Produktionsschritte, die in der Haut und der Leber ablaufen.
Niere und Glomeruli

Niere und Glomeruli

Aufbau der Niere

Die Niere besteht aus Nierenrinde, Nierenmark und Nierenbecken. In der Nierenrinde liegen die sogenannten Nierenkörperchen. Hier findet ein Teil der Filterarbeit der Niere statt: Verschiedenste Stoffe sowie eine Menge Flüssigkeit verlassen dort in kleinen Gefäßknäuel, den sogenannten Glomeruli, zunächst die Blutgefäße und gelangen als sogenannter Primärharn in die Tubuli, wie die kleinen Harntransportwege heißen. Diese Tubuli münden in die im Nierenmark liegende Henle-Schleife. In Tubuli und Henle-Schleife erfolgt eine Art Feinabstimmung des Harns: Ein großer Teil der zunächst aus den Blutgefäßen herausgefilterten Flüssigkeit sowie andere Stoffe wie Kalium und Natrium werden je nach Bedarf des Körpers wieder aus dem Primärharn entfernt und in den Körper aufgenommen, andere Stoffe wiederum werden hinzugefügt, bis der fertige Harn entstanden ist und über die Sammelrohre und Nierenkelche ins Nierenbecken gelangt.

Ableitende Harnwege bei der Frau

Ableitende Harnwege bei der Frau

Oberer Harntrakt

Der in den Nieren gebildete Urin gelangt durch die Harnleiter (Ureter) in die Blase, wo er sich sammelt. Nieren und Ureter zusammen werden manchmal auch als oberer Harntrakt bezeichnet.

Unterer Harntrakt

Aus der Blase hinaus führt die Harnröhre (Urethra), die bei der Frau aus anatomischen Gründen wesentlich kürzer als beim Mann ist. Dies ist einer der Faktoren, die dazu führen, dass Frauen eher an Entzündungen der Harnwege leiden. Denn über die kurze Harnröhre können Keime leichter in die Blase gelangen und dort eine Blasenentzündung auslösen. Blase und Harnröhre gelten auch als unterer Harntrakt.

Ableitende Harnwege beim Mann

Ableitende Harnwege beim Mann

Bei Nierenerkrankungen kann die Funktion der Nieren gestört sein. Flüssigkeit und Abfallstoffe werden dann nicht mehr so gut ausgeschieden. Zunächst merken Betroffene oft lange Zeit nichts davon. Später können Symptome wie Wassereinlagerungen in den Beinen auftreten. Kann die Niere ihre Funktion dauerhaft nicht mehr ausreichend erfüllen, bleibt nur noch die Blutwäsche (Dialyse) oder eine Nierentransplantation.

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