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Trockene Haut: mild reinigen

Wenn die Haut altert, verliert sie Fett und Feuchtigkeit. Auch eine zu ­geringe Trinkmenge kann trockene Haut ­fördern. Die Haut wird trocken, sie spannt und juckt. „Dazu kommt, dass sich die Altershaut nicht mehr so gut regeneriert wie in jungen Jahren“, erklärt Pflegewirtin Petra Blumenberg vom Deutschen Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) an der Hochschule Osnabrück.

So beugen Sie vor: Nur kurz und lauwarm ­duschen, ohne zu schrubben. ­Reinigungsprodukte sparsam verwenden. Ideal sind rückfettende Duschöle oder -cremes mit einem pH-Wert um 5,5. ­Danach die Haut behutsam abtrocknen und pflegen. ­„Trockene Haut sollten Sie ­mindestens einmal pro Tag eincremen – reicht das nicht, auch mehrmals täglich“, so Blumenberg. Das ­Pflegeprodukt sollte eine ausreichende ­Rückfettung gewähren, sich aber gut verteilen lassen, ohne klebrig zu wirken. Ebenso wie für die Reinigung zu einem parfümfreien Pflegeprodukt mit einem pH-Wert um 5,5 greifen.

Rötet sich die Haut oder juckt sie weiter trotz Pflege, sollten Sie ärztlichen Rat einholen. „Der Arzt muss zudem mögliche andere­ Ursachen und Erkrankungen, ­ausschließen“, sagt Prof. Markus Braun-Falco, Hautarzt in München.

Pergamenthaut: sanft tupfen

Bei Pergamenthaut ist die Haut so dünn, dass sie schon bei leichtem Anstoßen oder festerem Anfassen reißen kann. Hohes Alter, aber auch Medikamente können sie verursachen. Pergamenthaut zeigt sich vor allem an Unterarmen, Handrücken und Schienbeinen. Auch neigt die Haut zu Blutergüssen.

So beugen Sie vor: Seifenfreie, pH-hautneutrale Dusch­öle oder -cremes und nur lauwarmes Wasser verwenden. Haut mit einem besonders weichen Handtuch behutsam trocken tupfen. Verzichten Sie als Angehöriger auf scharfkantigen Schmuck. Kanten an Möbeln können Sie mit Schaumstoffpolstern abdecken. In der Apotheke nach speziellen Wundauflagen fragen.

Bei Verdacht auf entzündete Haut oder eine schlecht heilende Wunde besser Arzt oder Ärztin zurate ziehen.

Hautfalten: Feuchtigkeitsstau vermeiden

Haut, die auf Haut reibt und unter der sich Schweiß sammelt, kann wund werden, sich entzünden, brennen und jucken. Anfällig für einen solchen Feuchtigkeitsstau sind vor allem Falten unter den Achseln, unter den Brüsten, am Bauch, in der Leiste oder im Intimbereich.

So beugen Sie vor: Nach dem Waschen auch alle Hautfalten sanft trocken tupfen. Nässen diese durch Schwitzen nach, helfen dünne Vlieskompressen oder Baumwolltücher, die Sie vorsichtig in die Falten einlegen.

Bei stark geröteten, juckenden oder schmerzenden Hautfalten zur Ärztin oder zum Arzt gehen.

Inkontinenz: für Schutzfilm sorgen

Der häufige Kontakt mit Feuchtigkeit und Urin kann die Haut reizen. Ebenso Stuhl, der länger auf der Haut verbleibt. Die Haut wird wund, rötet sich, brennt und schmerzt.

So beugen Sie vor: Inkontinenzvorlagen mehrmals täglich und möglichst gleich nach dem Stuhlgang wechseln. Zum Reinigen Einmalwaschlappen und eine hautneutrale, rückfettende Waschlotion nehmen. „Tragen Sie danach eine weiche Zinkpaste oder spezielle Inkontinenz-Hautschutzsalbe auf – sie bildet einen Schutzfilm auf der Haut“, so Blumenberg. Passt das ­Inkontinenzprodukt? Bei stärkerer Blasenschwäche eignen sich Vorlagen für ein Fixierhöschen, so verrutscht nichts


„Entwickeln sich hochrote, nässende Stellen, weißliche Beläge oder Pusteln, sollte eine Ärztin oder ein Arzt eine Infektion etwa mit Hefepilzen abklären“, empfiehlt Braun-Falco.

Druckstellen: mobilisieren

Wer viel liegt oder sitzt, belastet ­bestimmte Körperstellen mit enormem Druck. Das Gewebe wird gequetscht und schlecht durchblutet. So können Druckstellen und mit der Zeit offene Wunden entstehen, die schwer heilen und stark schmerzen. Gefährdet sind vor allem Körperstellen wie Sitz- oder Steißbein und Fersen, Schulterblätter, Hinterkopf und Ohrmuscheln.

So beugen Sie vor: Animieren Sie Ihren Angehörigen, zeitweise im Sessel zu sitzen anstatt zu liegen oder einige Schritte zu gehen, falls möglich. „Jede noch so kleine selbstständige Veränderung der ­Position ist hilfreich“, sagt Blumenberg. ­Bettlägerig? Helfen Sie ihm oder ihr zudem, alle paar Stunden eine andere Position einzunehmen. Bitten Sie auch den Pflegedienst, darauf zu achten. Besuchen Sie einen Pflegekurs. Dort wird gezeigt, wie Sie Pflegebedürftige mobilisieren können – und wie spezielle Gelauflagen, Dekubituskissen oder druckentlastende Matratzen helfen.

Ein Druckgeschwür macht sich zuerst durch oberflächliche Rötungen ­bemerkbar. „Achten Sie auf erste Anzeichen und holen Sie zeitnah ärztlichen Rat ein“, so Hautarzt Braun-Falco.

Viele weitere Infos und praktische Tipps zur Vorbeugung von Hautproblemen in der häuslichen Pflege bietet das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZPQ) unter www.zqp.de


Quellen:

  • Zentrum für Qualität in der Pflege, ZQP, Berlin: Hautschutz. Online: https://www.zqp.de/... (Abgerufen am 15.01.2024)