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Neue Pflichten

Hunde sind toll, bedeuten aber auch einiges an Arbeit. Besitzerinnen und Besitzer müssen den Hund erziehen, Verantwortung für sein Verhalten übernehmen und rund um die Uhr für ihn da sein. Gassirunden und das Aufsammeln von Kot gehören ebenso dazu wie die Pflege des Tieres. Für Menschen mit ­gesundheitlichen Problemen kann das anstrengend sein. Wer zur Miete wohnt, sollte vorher seine Vermieterin oder seinen Vermieter um Erlaubnis fragen und die Nachbarn informieren.

Hürden unterwegs

Ob Amt, Arztpraxis oder Restaurant: In manche Gebäude dürfen Hunde nicht mit. Das gilt auch für einige Parks und Grünanlagen. Gratis den öffentlichen Nahverkehr nutzen dürfen meist nur sehr kleine Hunde, die in eine Tasche passen. Bei der Bahn kosten etwas größere Rassen den halben Fahrpreis. Urlaub geplant? Nicht alle Unterkünfte akzeptieren Hunde. Wer ins Ausland fährt, sollte die Einreisebestimmungen kennen. Auch die Art des Urlaubs rückt plötzlich in den Vordergrund. ­Städtetrips etwa mögen Vierbeiner nicht. Auch Wander- und Radausflüge sollten erst geübt werden.

Kosten kalkulieren

Hunde aus dem Tierheim kosten viel weniger als Hunde vom Züchter, da nur die Schutzgebühr des Tierheims bezahlt werden muss. Diese liegt meist zwischen 200 und 300 Euro. Hinzu ­kommen die Kosten für die Erstausstattung (siehe Kasten Seite 44), für Hundesteuer, Kranken- und Haftpflichtversicherung. Ebenso Ausgaben für Tierarzt und Hundetraining. Die Kosten fürs erste Jahr belaufen sich schnell auf über 900 Euro. „Wer sich einen älteren Hund anschafft, bekommt ihn unter Umständen nicht mehr krankenversichert, manche Versicherer lehnen ältere Tiere ab“, gibt Hundetrainerin Anja Petrick aus München zu bedenken. Das kann teuer werden, bereits ein kleiner Eingriff am Gelenk kostet über 1000 Euro.

Bloß kein Welpe

Die Größe des Hundes, sein Energiepotenzial und sein Alter sollten zu Frauchen oder Herrchen passen. „Ich würde Senioren immer zu einem älteren Tier raten, auch wenn die Haltung vielleicht mit höheren Arztkosten verbunden ist“, meint Anja Petrick. Bloß kein Welpe! „Der ist zwar süß, aber so anstrengend wie ein Kleinkind. Viele Ältere können sowohl konditionell als auch vom Geduldslevel her nicht mit Welpen mithalten“, weiß die Expertin aus ihren Junghundekursen. Wer sich für ein sehr junges Tier entscheidet, muss sich ebenso die Frage stellen: Was passiert mit ihm, wenn ich nicht mehr bin?

Vorsorgen

Die eigene Hüft-Operation steht an? Es gibt Zeiten, da kann ein Haustier zur Last werden. Überlegen Sie frühzeitig, wer in Notfällen einspringen kann. Kann sich niemand aus der Familie ­kümmern, ist es oft eine gute Idee, Nachbarn, die Hundehalter sind, zu fragen. Sie sind erfahren. Kommt das nicht infrage, können Initiativen wie die Nachbarschaftshilfe oder Internetportale wie betreut.de weiterhelfen.

In Ruhe suchen

Am besten zuerst im Tierheim oder bei einer seriösen Tierschutzorganisation in der Region nachfragen, ob sie einen geeigneten, liebevollen Hund vermitteln können. „Gerade für ältere Menschen ist es zudem wichtig, dass sie den Hund in Ruhe kennenlernen können“, weiß die Hundetrainerin Anja Petrick. Entscheidungen nicht überstürzen. Auch deshalb rät die Tiertrainerin davon ab, einen Hund über Anzeigen oder über das Internet zu kaufen. Wer sich keinen eigenen Hund zutraut, kann sich ehrenamtlich im örtlichen Tierheim engagieren und mit geeigneten Hunden Gassi gehen. Oder der Familie mit Hund nebenan anbieten, sich etwa in Ferienzeiten um ihr Tier zu kümmern.


Quellen:

  • HanseMerkur Kran­ken­ver­si­che­rung, Hamburg: Tierarztkosten für einen Hund. Online: https://www.hansemerkur.de/... (Abgerufen am 24.01.2024)