Logo der Apotheken Umschau

Zu alt für eine Krebstherapie?

Das Lebensalter alleine ist nicht ausschlaggebend für die Wahl der Behandlung. Fitte Ältere bekommen die gleiche Therapie wie Jüngere. Wenn aber körperliche und geistige Einschränkungen bestehen, etwa ausgeprägte Herzschwäche oder Demenz, müssen die Maßnahmen angepasst werden.

Das kann man tun: die individuellen Einschränkungen berücksichtigen, um die Krebstherapie sicherer und verträglicher zu gestalten. Bei einer Chemotherapie etwa wird manchmal die Dosis reduziert oder ein schonenderes Therapieschema gewählt. Psychoonkologische Beratung, Ernährungsberatung oder Physiotherapie können ebenfalls unterstützend wirken.

Wenn die Behandlung mehr schadet als nützt – was dann?

Operationen, Bestrahlungen oder Krebs­medikamente können den Körper sehr stark belasten. Besteht keine Aussicht, den Krebs zu heilen oder einzudämmen, sollte das ­oberste Ziel sein, Lebensqualität und Selbstständigkeit möglichst lange zu erhalten.

Das kann man tun: gemeinsam mit dem ärztlichen Team Nutzen und Risiken der Krebsbehandlung sorgfältig abwägen. Wenn die Risiken überwiegen, kann es besser sein, auf Krebstherapien zu verzichten und sich auf unterstützende Maßnahmen zu konzentrieren. Werden individuelle Probleme wie Atemnot, Schmerzen oder Ängste gelindert, kann dies die Lebensqualität deutlich verbessern.

Wie mit Schmerzen umgehen?

Manche haben Angst vor Abhängigkeit oder vor Nebenwirkungen starker Schmerzmittel. Andere befürchten, dass kein geeignetes Mittel mehr zur Verfügung steht, sollten die Schmerzen im Lauf der Erkrankung stärker werden.

Das kann man tun: Be­sprechen Sie Ihre Sorgen mit dem Arzt oder der Ärztin. Die Behandlung sollte sich an Art und Stärke der Schmerzen orientieren. Mittel wie ­Ibuprofen etwa bekämpfen Schmerzen am Ort ihrer Ent­stehung. Um ­starke Schmerzen zu lindern, kann es jedoch nötig sein, auf morphinartig wirkende ­Opioide umzustellen.

Dauernd krank durch die Therapie?

Viele Krebsmedikamente unterdrücken das Immunsystem. Dann sinkt zum Beispiel die Zahl der weißen Blutkörperchen. Das Risiko für Infektionen steigt. ­Erkältungen oder Blasenentzündungen treten ­häufiger auf oder verlaufen schwerer.

Das kann man tun: Bei älteren Menschen mit Krebs werden sogenannte Wachstumsfaktoren großzügiger eingesetzt. Diese Medikamente regen die Bildung weißer Blutkörperchen an. Das kann helfen, die erhöhte Infektanfälligkeit zu mildern.

Immer müde und erschöpft?

Eine häufige Folge der Erkrankung oder der Krebstherapie ist extreme Müdigkeit ­(Fatigue). Ruhephasen bringen dann nicht die erhoffte Erholung. Man fühlt sich ­erschöpft, schlapp und antriebslos.

Das kann man tun: trotz Müdigkeit körperlich aktiv werden, ohne eigene ­Grenzen zu überschreiten. Wichtig: rechtzeitig Pausen einlegen. Art und Dosis der Bewegung mit Arzt oder Ärztin besprechen.

Kein Appetit?

Bei einer Krebserkrankung geht oft der Appetit verloren. Das kann mit dem Tumor zusammenhängen, mit der Behandlung, etwa wenn Chemotherapeutika eingesetzt werden, oder mit der Psyche: Es vergeht die Lust am Essen.

Das kann man tun: frühzeitig eine Ernährungsberatung wahrnehmen. Und zwar schon vor Beginn der Krebsbehandlung, nicht erst, wenn bereits Gewicht verloren geht. Darauf achten, genügend Eiweiß in Form von Hülsenfrüchten und Milchprodukten wie Quark, Fisch und Fleisch zu sich zu nehmen. Manchmal ist es sinnvoll, ergänzend ­Astronautenkost zu trinken. Darin stecken außer Eiweiß auch Vitamine, Spuren­elemente und Mineralstoffe.

Kein Durst?

Manche krebshemmenden ­Medikamente können die Nieren schädigen. Der Körper braucht ausreichend Flüssigkeit, um die ­Medikamente auszuscheiden. Oft lässt aber im Alter das Durstempfinden nach. Die Chemo­thera­pie schädigt eventuell die Mundschleimhaut.

Das kann man tun: die Trinkmenge mit Ärztin oder Arzt besprechen. Suppe, Joghurt oder wasserreiche Obst- und Gemüsesorten in den Speiseplan auf­nehmen. Bei Schmerzen kommen ­vorübergehend Infusionen infrage.


Quellen: