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Split und Sand nutzen

Jährlich landen rund 1,5 ­Millionen Tonnen Streusalz auf unseren Wegen, ein ­Drittel davon durch private Haushalte. Das Salz gelangt mit dem Schmelzwasser in den Boden, behindert die Wasseraufnahme bei Pflanzen und Bäumen, obwohl genügend Feuchtigkeit da ist. „Das führt zu vorzeitigem Laubfall und langfristig zu einer verstärkten Anfälligkeit der Pflanze gegenüber Krankheiten“, erklärt Christine Margraf vom Bund Naturschutz in Bayern (BUND) in München. Besser: salzfreie Streumittel wie Split, Sand und Kies. Angeblich umweltfreundliche Auftausalze mit Harnstoff sind weniger sinnvoll. Bei Streumitteln mit dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel – weil salzfrei“ sind Sie auf der ­sicheren Seite. Und nach dem Winter? Streugut ­zusammenkehren und aufbewahren.

Futterquellen erhalten

Gönnen Sie Ihrem Garten Winterruhe und verzichten Sie aufs Aufräumen. Kleine Tiere wie Igel, Spitzmäuse und ­Amphi­bien finden so in Laub- und Reisighaufen Schutz vor der Kälte. In den Stängeln abgeblühter Stauden überwintern Insekten und ihre Larven. Die Samenstände sind zudem ideales Vogelfutter. Wenn Sie mögen, können Sie auch Futter­säulen für die gefiederten Freunde aufstellen. „Meisenknödel sollten aber keine Netze haben“, rät Silvia Teich vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) in Berlin. Darin können sich die Vögel leicht verheddern. Hängen Sie ­saubere Nistkästen auf. In ihnen finden die Tiere Schutz vor eisigen Temperaturen.

Kleidung tauschen

Jedes Jahr landen rund eine Million Tonnen ­aussortierte Mäntel, Pullis und Co. in Altkleidersammlungen. Oft ein kommerzielles Geschäft. Wie wäre es stattdessen, sie lokal weiterzugeben – mit einem Kleidertausch im Freundeskreis oder ­einem Verkaufsstand auf dem ­Flohmarkt? Das ist gesellig und auch
umweltfreund­licher, als Kleidung auf ­Internet­plattformen anzubieten und Pakete zu
verschicken. Ebenso ist es sinnvoll, alte Kleidungs­stücke zu reparieren und umzuändern. „Nicht mehr Tragbares kann man immer noch zu Putzlappen verarbeiten“, so Teich. Und: gezielter und weniger einkaufen. Denn ­viele Kleidungsstücke sind aus ­Plastikmaterial, werden in Kinderarbeit hergestellt und haben weite Transportwege hinter sich.

Nach Saison essen

Avocados aus dem fernen Neuseeland, Heidel­beeren aus Peru – fürs Klima nicht die erste Wahl. Steigen Sie auf heimische, frische Produkte um. „Im Winter sind das bei uns zum Beispiel Rosenkohl, Grünkohl und Feld­salat“, sagt Expertin Silvia Teich. Der Saisonkalender zeigt, was zurzeit reif ist. Hier können Sie ihn herunter­laden: a-u.de/!1028347

Bewusster reisen

Warum nicht mal im Winterurlaub an die See? Dort ist es nicht so voll wie in den Alpen, wo jetzt ­Hochsaison herrscht. Denn rund 14 Pro­zent der Deutschen fahren Ski. Doch Pisten und Lifte schädi­gen die Bergwiesen. Wer trotzdem auf die Bretter will: Langlauf ist nachhalti­ger als Abfahrt-Ski. Wenn möglich, eine ökologisch orientierte Unterkunft wählen.

Mit Umsicht heizen

Die Wohnung im Winter warm zu halten, ist teuer und verbraucht viel Energie. Es lohnt sich also doppelt, mit Bedacht zu heizen. Neben einer guten Dämmung bringt es viel, nachts die Rolläden runterzulassen. Das senkt den Verbrauch von Heiz­energie um bis zu 20 Pro­zent. In ungenutzten Räumen die Heizung ­runterdrehen. ­„Jedes Grad weniger Raum-
temperatur spart rund sechs Prozent Energie“, erklärt Christine Margraf vom BUND. Nutzen Sie das Thermostat sinnvoll. Denn: Egal, ob Sie den Heizkörper auf fünf oder drei einstellen, der Raum heizt gleich schnell auf – auf Stufe fünf wird jedoch viel mehr Energie verbraucht. Achten Sie darauf, nichts vor die Heizkörper zu stellen und keine boden­langen Vorhänge davorzuhängen. Und beim Lüften gilt: „Heizkörper ­immer auf null drehen“, so Silvia Teich. Mehr Tipps zum Lüften lesen Sie übrigens auf Seite 63.


Quellen:

  • Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND): Ökotipps. Online: https://www.bund.net/... (Abgerufen am 01.11.2023)
  • Naturschutzbund Deutschland e.V.: Saisonkalender . Online: www.nabu.de/... (Abgerufen am 01.11.2023)