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Ein ruhiger Samstagnachmittag auf der Station. Zehn Grauschöpfe sitzen um ein Karree aus Tischen – dort, wo sich sonst morgens die Weißkittel der geriatrischen Abteilung besprechen und mittags das Pflegeteam seine Übergabe macht.

Die Idee für die ungewöhnliche Runde im Tagungsraum hatte eine Kollegin. Für Patienten im Krankenhaus zieht sich der Tag oft wie Kaugummi, besonders an Wochenenden. Allzu leicht verharrt der Blick auf der kahlen Wand oder folgt mehr oder weniger aufmerksam den Fernsehbildern auf dem Klinikbildschirm. Manche bekommen wenig Besuch. Vielen fehlt der Antrieb, aus dem Bett zu kommen. Warum also nicht einen kleinen Anschubser geben – eine Einladung zu einem geselligen Kreis?

Keiner kennt den anderen und doch kommt man ins Gespräch. Selbst denjenigen, bei denen der Kopf nicht mehr so mitspielt, scheint es gutzutun, unter Menschen zu sein. Am nächsten Morgen wird der Nachtdienst berichten, dass alle auffallend gut geschlafen hätten. Ob es am unterhaltsamen Nachmittag lag? Gut möglich. Jedenfalls würde ich mir wünschen, dass uns in der Pflege öfter Zeit bliebe für Aktionen abseits der Routinen.