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Die meisten Menschen wünschen sich, ihren Lebensabend in den eigenen vier Wänden zu verbringen. Selbstständig und ohne fremde Hilfe. Moderne Technik und mit dem Internet verbundene Geräte können sie dabei unterstützen. Sie melden, wenn sich Einbrecher an der Tür zu schaffen machen. Oder wenn die Bewohnerin oder der Bewohner morgens nicht aus dem Bett aufsteht.

Ivonne Honekamp von der Hochschule Stralsund und ihr Team statteten sieben Wohnungen eines Modellprojekts in Schwerin mit Smarthome-Technik aus. Deshalb weiß die Professorin für Management im Gesundheitswesen aus erster Hand, dass die meisten ­älteren Menschen große Berührungsängste mit intelligenten Lösungen für ein vernetztes Zuhause haben. Ihr Rat: „Immer niedrigschwellig anfangen. Zum Beispiel mit einem Hausnotruf, der dann durch zusätzliche Anwendungen erweitert wird.“ Honekamps Studien haben auch gezeigt: Wer sich erst einmal daran gewöhnt hat, wertet die technischen Neuerungen positiv und sieht einen großen Nutzen darin.

App als Türöffner

Mal klingelt der Paketdienst. Mal die nette Nachbarin, die auf einen Kaffee vorbeischauen möchte. Doch viele Seniorinnen und Senioren hören schlecht oder tun sich mit dem Aufstehen schwer. Eine spezielle App auf dem Handy ist da sehr hilfreich: Sie benachrichtigt beim Klingeln, funktioniert als Gegensprechanlage mitsamt Video und als elektronischer Türöffner.

Sprachassistenz

„Ich möchte jetzt einen Krimi anschauen.“ Digitale Sprachassistenten ermöglichen ­Menschen mit Bewegungseinschränkungen einen schnellen und einfachen Zugriff auf Medien wie Fernsehen und Radio. Sie ­unterstützen auch bei Telefonaten und liefern hilfreiche Informationen – vom ­Wetterbericht bis zu Staumeldungen.

Licht aus!

Habe ich das Licht angelassen? Sind die Heizkörper in der Wohnung noch voll aufgedreht? Smarte Technik, etwa zur Steuerung von Beleuchtung und Raumtemperatur, entlastet bei Vergesslichkeit. Auch wenn man die Wohnung verlassen hat, kann man Licht, Heizung und Jalousien bequem aus der Ferne bedienen. Das erhöht die Sicherheit und den Wohn­komfort. Und spart Energie.

Hilfe beim Putzen

Per Smartphone können auch vernetzte Geräte gesteuert werden, die ältere Menschen im Haushalt unterstützen. So kann ein Saug- und Wischroboter, den man bequem vom Sofa aus steuern kann, lästige Putz­arbeiten übernehmen. Ein Mähroboter hält den Rasen kurz. Das ist eine Arbeit, die manchen Seniorinnen und Senioren mit eigenem Garten schwerfällt. Wer sich nicht zutraut, solche Technik einzurichten, kann sich dabei von Kindern, Enkeln oder Nachbarn helfen lassen.

Hilfe im Notfall

Der klassische Hausnotruf wird per Knopf ausgelöst, den die Betroffenen zum Beispiel an einer Halskette tragen und im Notfall drücken. Intelligente Systeme funktionieren über Bewegungssensoren in der Wohnung. Registrieren diese beispielsweise bis zehn Uhr morgens keine Aktivität, setzen sie automatisch einen Notruf ab.

Wächter für den Herd

Wer vergisst, den Herd auszuschalten, riskiert im schlimmsten Fall einen Wohnungsbrand. Sogenannte Herdwächter können das verhindern. Sie schalten den Herd automatisch ab, wenn er nach dem Kochen eine längere Zeit nicht bedient wird. Ein Herdwächter sollte immer vom Elektriker eingerichtet werden und funktioniert je nach System per Zeitschaltuhr oder über Bewegungssensoren.

Toilette mit Mehrwert

Mehr Komfort für den Gang zur Toilette gewünscht? Einfach per Fernbedienung die Sitzheizung anschalten! Nicht mehr im Dunklen tappen? Mit einem Klick das Nachtlicht im WC aktivieren! Die smarten Toiletten der Zukunft sollen sogar noch mehr können: Forschende tüfteln an technischen Anwendungen, die zum ­Beispiel über Kotproben Gesundheitswerte checken.

Pfiffiger Aqua-Stopp

Sensoren an der Badewanne oder am Waschbecken melden per Funk, wenn das Wasser überzulaufen droht und schalten den Wasserhahn automatisch ab. Wer beim Fernsehen vergisst, dass er sich gerade ein Bad einlaufen lässt, ist damit ganz einfach vor Wasserschäden geschützt. Das vermeidet Stress und dient der Werterhaltung von Haus und Wohnung.

Rauchmelder mit Extra

Bei Qualm in der Wohnung sendet ein smarter Rauchmelder eine Nachricht aufs Handy. Ist die Wohnung optimal vernetzt, wird außerdem automatisch für freie Fluchtwege gesorgt: Die Technik veranlasst dann zum Beispiel, dass geschlossene Rollläden nach oben fahren und das Licht in der Wohnung angeht.

Zugang ohne Schlüssel

Schon wieder den Haustürschlüssel vergessen? Oder das Schlüsselloch nicht gefunden? Elektronische Türschlösser lassen sich vom Handy aus bedienen. Es gibt auch Schließsysteme, die man per Fingerabdruck öffnen kann. Missbrauch durch Dritte ist damit so gut wie ausgeschlossen.


Quellen: