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Der Fall

Ein herzkranker Stammkunde,

Anfang 60, berichtete mir von Schwindel. Er sei bereits bei seinem Hausarzt und dem Kardiologen gewesen. Dort habe man festgestellt, dass sein Blutdruck zu niedrig sei. Die Ärzte hätten daraufhin die Dosis der Blutdruckmittel gesenkt. Am Schwindel habe das bisher nicht viel geändert. Jetzt habe er auch ab und an Herzrasen. Ob ich mir das erklären könne?

Die Lösung

Da der Kunde eine umfangreiche Herzmedikation bekam, schlug ich eine Medikationsanalyse vor. Diese pharmazeutische Dienstleistung können Apotheken als Kassenleistung anbieten, wenn man regelmäßig fünf oder mehr rezeptpflichtige Arzneimittel nimmt. Mir fiel auf, dass der Patient seit Kurzem Augentropfen gegen erhöhten Augeninnendruck bekam. Ich bat den Kunden, mir die Anwendung zu zeigen. Er wusste nicht, dass man beim Tropfen des Präparats den Tränenkanal im inneren Augenwinkel vorsichtig mit dem Finger abdrücken sollte. Sonst kann zu viel vom Mittel in den Körper gelangen – und den Blutdruck senken! Nachdem der Kunde gelernt hatte, die Tropfen richtig anzuwenden, besserte sich der Schwindel. Ich tauschte mich auch mit den behandelnden Ärzten aus; der Hausarzt setzte die Blutdrucktabletten wieder in der vorherigen Dosis an. Damit verschwand das Herzrasen – die Mittel, darunter ein Betablocker, regulieren auch den Herzschlag.