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Unsere Atmung ist für uns oft selbstverständlich. Sind wir entspannt, fließt auch unser Atem ganz ruhig. Haben wir uns angestrengt, sind wir aus der Puste. So weit, so normal. Doch manche schenken ihrem Atem selbst dann kaum Beachtung, wenn das Atmen zunehmend schwerfällt. Dabei sollte man gerade dann hellhörig werden. Vor allem wenn man raucht oder längere Zeit geraucht hat. Denn dann ist das Risiko besonders hoch, an COPD zu erkranken.

Bei der Lungenkrankheit sind die Atemwege entzündet und dauerhaft verengt. Außerdem kann es im Laufe der Zeit zu einer Überblähung der Lunge kommen, einem sogenannten Lungenemphysem. Dabei sind die Lungenbläschen vergrößert, wodurch weniger Sauerstoff in den Körper gelangt. Patientinnen und Patienten mit COPD fühlen sich oft sehr erschöpft, sind schnell außer Atem und empfinden das Luftholen als anstrengend.

Auswurf, Husten, Atemnot

Bislang ist die Krankheit nicht heilbar. Umso wichtiger ist es, so früh wie möglich auf Warnzeichen zu achten. Das Problem: Gerade am Anfang fallen die Symptome kaum auf. Das liegt unter anderem daran, dass die Beschwerden normalerweise nicht plötzlich auftauchen, sondern sich schleichend und über Jahre hinweg entwickeln. „Vor allem Raucher haben sich oft schon an die Symptome gewöhnt“, sagt Professor Gernot Rohde, Leiter des Schwerpunktes Pneumologie und Allergologie am Universitätsklinikum Frankfurt.

Die häufigsten Warnzeichen einer COPD sind Atemnot, Husten und Auswurf. Fachleute sprechen deshalb auch von den „AHA-Symptomen“. Wer Probleme beim Atmen hat, sollte das in jedem Fall ärztlich abklären lassen. Zumal auch andere Erkrankungen wie eine Herzschwäche dahinterstecken können. Für die Diagnose reicht in der Regel eine einfache Lungenfunktionsprüfung aus. Die Untersuchung kann oft der Hausarzt oder die Hausärztin durchführen. Sie überweisen bei Bedarf an einen Lungenfacharzt.

Bei COPD tritt die Atemnot zunächst bei Belastung auf. Ist die Krankheit bereits fortgeschritten, fällt das Atmen sogar in Ruhephasen schwer. Selbst kurze Strecken können dann anstrengend werden. Manche Betroffene fangen dadurch an, sich zu schonen und weniger zu bewegen. Das führt allerdings dazu, dass sich die Muskeln abbauen. Das gilt auch für die Atemmuskulatur.

Wichtig: Rauchstopp

Für COPD-Betroffene ist es entscheidend, mit dem Rauchen aufzuhören. Tabakrauch verschlimmert die Beschwerden und sorgt dafür, dass die Krankheit schneller fortschreitet. Den allermeisten fällt es jedoch sehr schwer, mit dem Rauchen aufzuhören. Vor allem, wenn man jahrzehntelang geraucht hat, kommt man oft nur schwer von den Zigaretten los. Bewährt haben sich sogenannte Rauchfrei-Programme, die oft von den Krankenkassen übernommen werden. Auch Nikotinersatzprodukte wie Pflaster oder Kaugummis können helfen.

Obwohl Rauchen die häufigste Ursache ist – auch Luftverschmutzung kann die Krankheit begünstigen. Bei Menschen, die zum Beispiel im Bergbau tätig waren und dabei großen Mengen Feinstaub ausgesetzt waren, ist das Risiko ebenfalls erhöht. „Mittlerweile ist das auch als Berufskrankheit anerkannt“, so Gernot Rohde.

Lebensqualität verbessern

COPD gilt schon jetzt als Volkskrankheit. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation sind weltweit etwa 600 Millionen Menschen betroffen. Hierzulande leiden etwa acht Millionen Menschen an COPD. Bei der Diagnose sind die Betroffenen meist über 60. Das liegt unter anderem daran, dass Beschwerden wie hartnäckiger Husten und Kurzatmigkeit auch bei anderen Krankheiten vorkommen können.

Je nachdem, wie schwer die Erkrankung ausgeprägt ist, müssen Betroffene mehrere Medikamente nehmen. In manchen Fällen erhalten sie zusätzlich eine Sauerstofftherapie. Außerdem sollten Patientinnen und Patienten mit ihrem Arzt besprechen, ob er sie zu einer COPD-Reha überweisen kann. Dort erlernen Betroffene unter anderem spezielle Atemtechniken. Auch Bewegung spielt eine wichtige Rolle.

Hinzu kommt, dass sich manche Patientinnen und Patienten mit COPD nicht ausreichend ernähren und deshalb einen Nährstoffmangel entwickeln. Dann ist es hilfreich, eine Ernährungsberatung in Anspruch zu nehmen. Der Hausarzt oder die Hausärztin können bei der Vermittlung helfen. Neben einem Nährstoffmangel wirken sich auch Unter- und Übergewicht ungünstig auf den Krankheitsverlauf aus. Infekte der Atemwege können ebenfalls dafür sorgen, dass sich eine COPD plötzlich verschlechtert. Daher ist es wichtig, sich vorbeugend gegen Grippe und Pneumokokken impfen zu lassen.

Menschen mit COPD haben ein erhöhtes Risiko für Begleiterkrankungen wie Osteoporose oder Bluthochdruck. Auch im Hinblick darauf sind Bewegung und ein Rauchstopp empfehlenswert. „Ziel der Behandlung ist immer, das Fortschreiten der Erkrankung zu stoppen und die Lebensqualität zu verbessern“, sagt der Lungenfacharzt.


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