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Fünf Runden pro Woche

Mein ehemaliger Chef hat mich angespitzt, gemeint, ich würde nie irgendwo im Ziel ankommen. Das hat mich angespornt. Deshalb habe ich vor mehr als 30 Jahren begonnen zu joggen. Erst kleinere Strecken und als ich dann fitter war, längere Dis­tanzen. Fünf Trainingsrunden in der Woche sind Standard. Ich gebe zu: Ich bin laufverrückt.

Andere mitziehen

Ich laufe bei uns raus, in den Wald, sehe Rehe und Eichhörnchen, höre die Vögel zwitschern, das ist für mich die pure Freiheit. Und in der Gruppe, bei Wettkämpfen, bedeutet Laufen Kameradschaft. Ich fühle mich mit den anderen verbunden. Das ist anders als beim Fußball, wo jeder für sich zeigen will, was er kann. Beim Laufen motiviert man sich gegenseitig und zieht den anderen mit.

Laufen als Medizin

Seit 13 Jahren habe ich Knochenmarkkrebs, der sich immer mal wieder meldet. Ich bin überzeugt, dass Joggen und Bewegung beim Gesundwerden helfen. Auch wenn ich während einer Chemo pausieren muss, höre ich nie ganz auf. Dann walke ich eben. Ich möchte andere anstecken, zu kämpfen und zuversichtlich zu sein.

Zweimal um die Welt

In Kilometern ausgedrückt bin ich zweimal um die ganze Welt gelaufen. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir der Nordsee Beach Marathon, der unheimlich anstrengend war mit Sand und Wellen, und der Brockenlauf im Harz. Es tobte ein Sturm, die Zuschauer mussten sich gegenseitig festhalten, und trotzdem haben sie uns Läufer angefeuert.

Nächste Etappe

Im Herbst möchte ich mit meinem Arzt und guten Freund Lothar wieder einen Marathon laufen in Oldenburg. Das soll mein Wiedereinstieg auf der rund 42 Kilometer langen Strecke werden. Und mein allergrößter Wunsch ist es, auch noch mit 80 über die Ziellinie zu laufen.