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Inhalieren

Das Einatmen von heißem Wasserdampf kann bei Schnupfen wohltuend wirken. „Durch das Inhalieren werden die Atemwege befeuchtet und das Abhusten wird erleichtert“, sagt Professor Jörg Lindemann, Oberarzt in der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde im Universitätsklinikum Ulm. Ätherische Öle wie Menthol können die positive Wirkung verstärken. In der Apotheke gibt es Inhalationsgeräte, bei denen man die heiße Flüssigkeit in ein Gefäß füllt und mithilfe eines Mund-Nasen-Aufsatzes einatmet. Allerdings sollte man nicht inhalieren, wenn die Nase bereits zu ist. „Wenn man in diesem akuten Zustand der Erkältung noch heißen Dampf einatmet, regt man die Durchblutung der Schleimhäute nur noch mehr an“, sagt Iris Zeien, Apothekerin aus Köln. Stattdessen sollte man lieber zur Nasendusche greifen. Eine Inhalation macht bei den ersten Anzeichen einer Erkältung Sinn. Der Körper wird besser durchblutet und kann Erreger leichter abwehren.

Ausreichend trinken

Bei einer Erkältung ist es wichtig, ausreichend zu trinken. „Das hilft dabei, dass die Schleimhäute nicht austrocknen und so Viren und Bakterien besser abwehren können“, sagt Apothekerin Iris Zeien. Außerdem sorgen Tee oder Wasser dafür, dass zäher Schleim flüssig wird und besser abfließen kann. Empfohlen werden zwischen anderthalb und zwei Liter am Tag. Wer an einer schweren Herz- oder Nierenschwäche leidet, sollte mit Arzt oder Ärztin besprechen, wie viel er trinken darf. Warme Tees sind bei einer Erkältung besonders wohltuend. Je nach Beschwerden helfen Kräutertees, die schleimlösend oder antibakteriell wirken. „Gerade bei trockenem Husten helfen Spitzwegerich, Thymian und Primel“, sagt Zeien. Bei Halsschmerzen habe sich Salbeitee bewährt. Bei den ersten Anzeichen einer Erkältung kann Lindenblütentee helfen, Erreger auszuschwitzen. Zudem enthalten Lindenblüten Schleimstoffe, die sich über die Schleimhaut in Mund und Rachen legen und so trockenen Reizhusten lindern können.

Eine frisch zubereitete heiße Zitrone liefert viel Vitamin C, welches das Immunsystem stärkt. Gleiches gilt für Früchtetees mit Sanddorn oder Hagebutte. Honig wiederum bildet einen angenehmen Schutzfilm auf den gereizten Stellen im Rachen. „Die Erkältungsdauer kann man dadurch zwar nicht verkürzen“, sagt HNO-Arzt Lindemann. Aber man komme zumindest leichter durch die Erkältungszeit.

Nicht rauchen

Der Verzicht auf Nikotin ist immer empfehlenswert. Auch bei einer Erkältung sollte man auf Zigaretten verzichten. „Rauchen lähmt die Flimmerhärchen in der Lunge, wodurch der Schleim nicht richtig abtransportiert werden kann“, sagt Jörg Lindemann. Außerdem könne Rauchen das Risiko für eine chronische Bronchitis erhöhen.

Frische Luft tanken

Bei einer Erkältung sollte man sich viel Ruhe gönnen, damit das Immunsystem besser arbeiten kann, rät Iris Zeien. Außerdem kann Sport während einer Erkältung das Herz angreifen und im schlimmsten Fall zu einer Entzündung des Herzmuskels führen. Ein Spaziergang an der frischen Luft ist allerdings durchaus empfehlenswert. Zumal die Luft draußen oft feuchter ist als die trockene Heizungsluft in der Wohnung. Das tut vor allem den Schleimhäuten gut. „Allerdings sollte man sich dabei nicht überlasten“, warnt Mediziner Jörg Lindemann.

Optimale Wirkstoffe nutzen

Es gibt einige Präparate, die die Beschwerden lindern können. Bei einem Kratzen im Hals helfen zum Beispiel Lutschpastillen mit Isländisch Moos. Der pflanzliche Wirkstoff bildet einen schützenden Film über den gereizten Schleimhäuten in Hals und Rachen. Außerdem empfiehlt Apothekerin Iris Zeien, bei Halskratzen zwischendurch Bonbons zu lutschen, zum Beispiel mit Salbei oder Honig: „Das wirkt reizlindernd.“ Tut auch das Schlucken weh, empfiehlt sie ebenfalls Lutschpastillen, allerdings mit schmerzlindernden Wirkstoffen. Lassen Sie sich am besten in der Apotheke beraten, welche Präparate für Sie geeignet sind.

Gegen eine laufende Nase muss man zunächst nichts unternehmen. „Es ist immer gut, wenn das Sekret ablaufen kann“, so die Apothekerin. Ist die Nase dicht, hilft abschwellendes Nasenspray. „Auch Kopfschmerzen, die häufig mit einer Erkältung einhergehen, werden dadurch gelindert“, sagt Jörg Lindemann. Allerdings sollte man das Spray nicht länger als sieben Tage nutzen, damit sich die Schleimhäute nicht an die abschwellenden Wirkstoffe gewöhnen.

Nasenspülungen mit einer Kochsalzlösung tragen ebenfalls dazu bei, den Schleim schneller aus der Nase zu befördern. Bei hartnäckigem Husten und gereizten Bronchien helfen Hustenmittel, zum Beispiel mit Efeu.

Wann zum Doktor?

Bei Fieber über 39 °C und Schüttelfrost, aber auch bei Symptomen wie schweren Kopfschmerzen, Erbrechen, Brustschmerzen oder Luftnot sollte man den Arzt oder die Ärztin verständigen. Gerade Ältere entwickeln oft kein Fieber und sollten deshalb umso mehr auf diese Symptome achten. Gleiches gilt, wenn der Husten länger als ein bis zwei Wochen anhält oder zäher Schleim in der Nase oder den Bronchien bleibt.


Quellen: