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Was ist Fruchtzucker?
Wo steckt er drin?

Fruchtzucker (Fruktose) steckt neben Traubenzucker (Glukose) in Früchten, im Haushaltszucker, in industriell verarbeiteten Produkten wie Essiggurken, Rotkohl, Schoko­ladenriegeln — und vor allem auch in Softdrinks. In Konfitüren wird das Süßungsmittel getarnt als „Apfelsüße“ oder „Fruchtsüße“ verwendet.

Ist Fruchtzucker bei Diabetes gesund oder schädlich?

Fruchtzucker beeinflusst den Blutzucker ­weniger stark als Traubenzucker und galt ­lange als gesundes Süßungsmittel bei ­Diabetes. Aber: Fruktose erhöht die Blutfettwerte und begünstigt so Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Größere Mengen können zu einer Fettleber führen. Sie verschlechtern die Insulinempfindlichkeit und können Typ-2-Diabetes begünstigen.

Wenn ich Obst esse, grummelt mein Darm. Ist die Fruktose schuld?

Im Dünndarm schleusen Transporter-Eiweiße die Fruktose, die wir mit der ­Nahrung aufnehmen, ins Blut. Essen wir viel Fruchtzucker, gelangt er bis in den Dickdarm. Dort zieht er Wasser in den Darm, was zu Durchfall führen kann. ­Darmbakterien spalten Fruchtzucker auf, wobei Gase entstehen, die Blähungen auslösen können. Auch Bauchschmerzen sind möglich. Etwa ein Drittel aller Erwachsenen in Deutschland verträgt größere Mengen an Fruchtzucker schlecht. Man spricht von Unverträglichkeit oder „Malabsorption“.

Wie wird eine Unverträglichkeit festgestellt?

Bei der Aufspaltung im Dickdarm entsteht Wasser­stoff (H2), der mit der Ausatemluft austritt. Der H2-Gehalt lässt sich mit speziellen Geräten messen. Beim H2-Atemtest wird zunächst der Ausgangswert bestimmt, dann mehrere Werte, nachdem man eine Lösung mit 25 Gramm Fruktose getrunken hat.

Sollte ich auf Obst lieber verzichten?

Bei einer vorliegenden Fruktoseintoleranz auf Obst zu verzichten, ist keine gute Idee: Dann stellt der Körper keine Transporter-Eiweiße mehr her, und das Problem kann sich verschlimmern. Essen Sie Obst in Maßen, wählen Sie Sorten mit niedrigem Fruktosegehalt, etwa Mandarinen. Viel Fruchtzucker enthalten zum Beispiel Birnen, Äpfel, Pflaumen. Essen Sie Obst nicht pur, sondern fetthaltigen Quark oder Sahne dazu. Dann wird der Frucht­zucker langsamer aufgenommen und besser vertragen.


Quellen:

  • Allergie Informationsdienst: Fruchtzuckerunverträglichkeit (Fruktosemalabsorption) . https://www.allergieinformationsdienst.de/... (Abgerufen am 23.01.2024)
  • Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) : Fruktose: Einblicke in die süße Welt des Fruchtzuckers. https://fet-ev.eu/... (Abgerufen am 23.01.2024)