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Unauffällig unter der Kleidung verstecken? Das klappte mit den ersten tragbaren Insulinpumpen nicht. Die ab 1978 in den USA erhältliche Autosyringe hatte den Spitznamen „blue brick“, auf Deutsch: blauer Ziegelstein. Sie war entsprechend groß, sperrig — und wog rund ein halbes Kilo. Es handelte sich um eine Spritzenpumpe mit konstanter Infusionsrate, die nicht speziell für Insulin entwickelt wurde. Das Insulin wurde mit Kochsalzlösung verdünnt, um die Menge an den individuellen Bedarf anzupassen. Die erste „echte“ Insulinpumpe (siehe rechts) wurde in Deutschland entwickelt und kam 1981 auf den Markt. Promedos, so ihr Name, stand für „programmierte Medikamenten-Dosierung“. Mit 250 Gramm war sie nicht schwerer als die tragbaren Kassettenspieler, die in den 1980er-Jahren populär waren — und ähnlich groß. Diese Pumpe bekamen damals nur Menschen mit Typ-1-Diabetes, deren Zuckerwerte unter der Spritzentherapie extrem instabil waren. Im Laufe der Jahre folgten immer handlichere und technisch ausgereiftere Geräte. Heute gibt es allein in Deutschland rund 120 000 Pumpenträger. Die Geräte sind kleiner als Handys und wiegen nur um die 100 Gramm. Noch leichter sind schlauchlose Pumpen, die man sich auf die Haut klebt. Immer mehr Pumpen arbeiten mit einem Glukosesensor zusammen und passen die Insulinabgabe anhand der Sensorwerte automatisch an. Eingaben sind nur noch in bestimmten Situationen nötig, etwa vor Mahlzeiten.


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