Logo der Apotheken Umschau

Geeignete Stelle wählen

Für einen optimalen Halt bringen Sie Sensor, Patch­pumpe oder Pumpenkanüle an einer „ruhigen“ Stelle an, die ­möglichst flach bleibt — also nicht über einem ­kräftigen ­Muskel oder in einer Hautfalte. Ungeeignet sind auch Stellen, an denen es drücken oder scheuern kann, etwa unter Gürtel, Hosenbund oder einer engen Hose. Bei starker ­Körperbehaarung: Haare dort ent­fernen, wo das Pflaster hinkommt. Am besten schon einen Tag vorher, damit sich die Haut erholen kann. Bitte die Herstellerangaben beachten.

Haut vorbereiten

Achten Sie darauf, dass die Stelle, auf der das Pflaster kleben soll, sauber und trocken ist. Sprühen Sie die ­Stelle dann mit alkoholhaltigem Des­infektionsspray ein. Bitte kein rückfettendes Mittel ­verwenden, da es die Haftkraft verschlechtert. Mit Zellstofftupfer oder Papiertuch nachwischen. Das entfettet die Haut, sodass das Pflaster besser klebt. Zur Desinfektion erneut ­sprühen und das Mittel ­vollständig trocknen ­lassen (die Einwirkzeit ­beachten!). Alternativ ­eignen sich Alkoholtücher zum Entfetten und Desinfizieren. Fragen Sie auch Ihr Diabetesteam, wie Sie am ­besten vorgehen. Ein Haut­schutz­­produkt, das Sie nach dem ­Desinfizieren auftragen, kann ­Reizungen vorbeugen und die Klebekraft des ­Pflasters verstärken. Die Mittel gibt es zum ­Beispiel als Spray oder als ­einzeln verpackte Tücher in der ­Apotheke. Auch hier gilt: Bitte gut trocknen lassen und die Hersteller­angaben beachten.

Pflaster feststreichen

Streichen Sie nach dem Legen von ­Sensor, Patchpumpe oder Pumpen­kanüle mehrmals mit leichtem Druck an den Rändern des Pflasters entlang. So gehen Sie auf Nummer sicher, dass diese richtig angedrückt sind und der Kleber überall Kontakt mit der Haut hat. Zudem aktivieren Wärme und Reibung den Kleber.

Für Extrahalt sorgen

Manchmal kann eine zusätzliche Fixierung nötig sein, damit sich das Pflaster nicht löst. Etwa wenn Sie bei Hitze oder Sport sehr ins Schwitzen kommen. Oder beim Schwimmen. Eine Möglichkeit: Sie überkleben das Pflaster, zum Beispiel mit einem größeren Stück Stretch-­Klebevlies oder Kinesio­tape. Die Pflasterecken vor dem Abziehen mit einer Schere abrunden, da sie sich sonst gerne lösen. Bei starkem Schwitzen ist es eventuell besser, kein Folienpflaster zu verwenden. Schweißtropfen darunter können die Haut reizen, das Pflaster lösen.

Möchten Sie Glukosesensor oder Patchpumpe nicht über­kleben, eignen sich vorgestanzte Fixierpflaster. Diese halten lediglich das ­eigentliche Pflaster fest. Sie können sich Fixierpflaster auch selbst zuschneiden, etwa aus Kinesio­tape. Mit einer Schablone gelingt das leichter. Am besten kleben Sie die Extra-­Fixierung gleich nach dem Anbringen des Sensor- oder Pumpenpflasters auf. Dann haftet sie am besten, da die Haut noch fettfrei ist.
Tragen Sie Sensor oder Patch­pumpe am Oberarm, können Sie auch ein Fixierband mit pass­genauer Einfassung anlegen. Oder ein Fixiertape, das nur auf sich selbst haftet, um den Arm wickeln. Beides lässt sich leicht entfernen und Sie vermeiden zusätzliches Klebe­material auf der Haut. Bei Schlauchpumpen kann eine Ent­lastungsschlaufe davor ­schützen, sich die Kanüle versehentlich herauszureißen.

Sanft und spurlos entfernen

Pflaster und Kleberreste lassen sich mit einem Pflasterentferner sanft lösen. Diesen gibt es etwa als Spray oder Tücher in der Apotheke. Alternativ eignet sich Babyöl. Kleberreste bitte nicht mit einer Bürste abschrubben. Das stresst gereizte Haut zusätzlich. Wenn Sie das Pflaster entfernt haben, tut der Haut eine sorgfältige Pflege gut. Fragen Sie in der Apotheke nach geeigneten ­Mitteln. Geben Sie den Einstichstellen Zeit, sich zu erholen. Wechseln Sie diese am besten nach einem Schema und beachten Sie die vom Hersteller empfohlene Liegedauer. Juckt und rötet sich die Haut dennoch, besprechen Sie bitte mit Ihrem Diabetesteam, was Sie dagegen tun können.

Beratung: Diabetologe Dr. Bernhard Gehr, m&i-Fachklinik, Bad Heilbrunn; Dermatologin Dr. Stefanie Kamann, Feldafing


Quellen:

  • Buch CGM- und Insulinpumpenfibel, Bernhard Gehr, Ulrike Thurm, Kirchheim Verlag, 2020